Die frühen Darstellungen bis in die Romanik zeigen Christus noch als königliche Figur, der Gekreuzigte in der Gruppe der Seinen entwickelt sich bis zur Gotik. Je nachdem, welchen Zeitraum der Passion die Darstellung umfasst, treten auch Figuren der ganzen Leidenszeit am Kreuz hinzu, also die beiden Gekreuzigten neben Jesus (der schlechte Gestas/Kosmas und der gute Dismas), der Soldat, der den Schwamm mit Essig tränkt (apokryph Stephaton genannt); die würfelnden Soldaten, wie auch der, der Jesus mit der Lanze die Seite öffnet (letzterer später Longinus genannt, und im Kontext der Verehrung des Heiligen Blutes und der Heiligen Lanze auch als Heiliger gesehen).
Die Darstellungen lösen sich zunehmend vom biblischen Text und nehmen legendarische Überlieferungen, etwa aus der Legenda Aurea, oder Privatoffenbarungen auf, etwa die Relationes de via et passione Jesu Christi et gloriosae virginis Mariae matris eius der hl. Birgitta (2. Hälfte des 14. Jahrhunderts). Dazu gehören die Gebeine Adams unter dem Kreuz, die bei dem Erdbeben aus der Erde treten, dazu gesellen sich Engel, der Palmsonntagsesel, andere Heilige sowie Stifterfiguren und Volk.
Ab dem Barock kehrt man zunehmend zur reduzierten Darstellung zurück, indem den emotionellen Befindlichkeiten der zentralen Figuren die Aufmerksamkeit gilt. So sind vermehrt Maria und der Jünger zu Seiten des Kreuzes zu finden sowie Maria Magdalena, früher oft unberücksichtigt, zu Füßen des Gekreuzigten; die Maria des Kleophas wird immer seltener. In Form der Drei- oder Vierfigurengruppe oder der drei Gekreuzigten sowie der Kombination der beiden ist die Darstellung bis heute vorherrschend.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia