Zwischen 1367 und 1372 rief Herzog Władysław II. als Statthalter des ungarischen Königs Ludwig I. ungarische Paulinermönche ins Königreich Polen. Diese benannten den 293 m hohen hellen Berg in Anlehnung an ihr Stammkloster auf dem hellen Berg in Buda einfach polnisch Jasna Gora. Im Jahre 1382 übergab der Prinz in Czestochowa dem polnischen Reich eine kleine Kirche, die der Gottesmutter Maria geweiht war, und brachte aus der ukrainischen Stadt Bels das Gnadenbild der Schwarzen Madonna mit.
Um die Schwarze Madonna von Częstochowa ranken sich zahlreiche Legenden. So soll sie auf einem Bild basieren, das der hl. Lukas auf einem Zypressentisch der heiligen Familie gemalt haben soll. Dieses Bild soll 326 von der hl. Helena zu Konstantin dem Großen nach Konstantinopel gebracht worden sein. Im 14. Jahrhundert soll das Bild schließlich als Mitgift einer byzantinischen Prinzessin nach Osteuropa gekommen sein. Der Legende nach wollte es Prinz Ladislaus von Polen 1382 nach einem Tatarenüberfall, bei dem das Bildnis der Muttergottes am Hals beschädigt wurde, von Bełz nach Oberschlesien bringen. Bei Jasna Gora verweigerten die Kutscherpferde ihren Dienst, was als Zeichen gesehen wurde, dass das Bild dort ins Kloster gebracht werden solle. Bei einem Überfall während der Hussitenkriege in Schlesien auf das Kloster sollen ebenfalls die Pferde der Hussiten den Dienst verweigert haben, das Bild von Jasna Gora fortzubringen.
Nachdem ein Soldat das Bild zweimal mit einem Säbel beschädigt haben soll, wurde er der Legende nach vom Blitz getroffen. Die dadurch entstandenen Hiebe ließen sich nicht übermalen, da die Farbe immer wieder verlief. In der Tat wurde das Kloster am 14. April 1430 von Hussiten überfallen und das Gemälde schwer beschädigt. Die Plünderer rissen das Bild vom Altar, beraubten es aller wertvollen Kostbarkeiten, schlugen der Madonna mit dem Schwert ins Gesicht und warfen das Bild auf den Boden, wo die hölzerne Tafel in drei Teile zerbrach. Danach sollte es in Krakau am königlichen Hof restauriert werden, was zunächst nicht gelang, da die Restauratoren versuchten Temperafarben auf einem Bild der Enkaustik anzuwenden. Daher wurde das Wachs entfernt und eine möglichst getreue Kopie des Bildes geschaffen. Die Spuren der Schwerthiebe wurden zur Erinnerung nachgeritzt. Die Schändung und „Restaurierung“ des Bildes steigerte die Berühmtheit des Wallfahrtsortes. 1621 begann der polnische König Władysław IV. Wasa mit dem Bau von Verteidigungsanlagen um den Klosterkomplex. Das Heiligtum wurde eine „Festung Mariens“ („fortalitium marianum“).
Im Winter 1655 überstand Jasna Gora im Zweiten Nordischen Krieg eine monatelange Belagerung durch 3000 reguläre schwedische Soldaten. Diesen standen nur etwa 260 Verteidiger unter Leitung des Priors Pater Augustin Kordecki gegenüber, worauf sich die Schweden nach 40 Tagen zurückzogen. Dieser Sieg wurde natürlich weder dem militärischen Können der Verteidiger, noch den Verteidigungsanlagen zugeschrieben, sondern nur dem Schutz der Mutter Gottes selbst. Nach diesem Ereignis erhob sich ganz Polen zum Kampf gegen die schwedischen Eindringlinge. Dennoch riss die Kette von Niederlagen zunächst nicht ab, die Kriegswende kam erst ausgerechnet durch ein Bündnis mit dem muslimischen Krim-Khan und seinen tatarischen Hilfstruppen.
1656 legte der polnische König Johann II. Kasimir im Dom von Lemberg ein feierliches Gelöbnis ab und stellte alle Länder seines Königreiches unter den Schutz der Mutter Gottes. Jasna Gora wurde somit zum Symbol religiöser und politischer Freiheit für alle Polen. Besonders während der späteren Teilungen Polens war Jasna Gora das einigende Element für die zerrissene Nation.
Johannes Paul II. besuchte Jasna Góra 6-mal: in den Jahren 1979, 1983, 1987, 1991 (während des VI. Weltjugendtags), 1997 und 1999. Im Jahre 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. Jasna Gora.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia