Neukirchen beim Heiligen Blut, Bayern

  • Neukirchen beim Heiligen Blut (amtlich: Neukirchen b.Hl.Blut, umgangssprachlich auch: Neukirchen Heiligblut) ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Cham und ein bekannter Wallfahrtsort im Bayerischen Wald

    Während der stürmischen Zeiten der Hussitenkriege im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts fand hier der Legende zufolge ein weiteres unerklärliches Ereignis statt: Ein Hussit soll in Neukirchen auf eine Marienfigur gestoßen sein, die eine fromme Bäuerin aus einem böhmischen Dorf vor der Zerstörung gerettet und in der Feldkapelle aufgestellt hatte. Der Hussit warf der Erzählung nach die Figur in einen nahen Brunnen, sie kehrte jedoch wie durch ein Wunder an ihren Platz zurück. Dieser Vorgang soll sich dreimal wiederholt haben. Daraufhin versuchte der Hussit, die Figur mit dem Säbel zu zerschlagen. Als er jedoch ihr Haupt spaltete, floss plötzlich frisches Blut aus der Wunde. Voller Entsetzen versuchte der Hussit zu fliehen, doch sein Pferd bewegte sich nicht mehr von der Stelle, obwohl er ihm sogar die Hufeisen abnahm. Daraufhin bekehrte er sich zum katholischen Glauben und opferte sein Schwert und die vier Hufeisen, die noch heute in der Kirche gezeigt werden. Auch der Brunnen, in dem der Hussit das Gnadenbild zerstören wollte, ist in der Sakristei für die Gläubigen zugänglich. Diese Legende wurde in der Folgezeit mündlich überliefert und nach der ersten schriftlichen Aufzeichnung im Jahr 1590 immer weiter ausgeschmückt. Mit der wachsenden Bedeutung der Wallfahrt im 16. Jahrhundert kam für den Ortsnamen der Zusatz „beim Heiligen Blut“ auf und ist seither gebräuchlich.


    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia; www.hdbg.eu