Ottobeuren, Bayern

  • Das Kloster Ottobeuren ist eine Benediktinerabtei im oberschwäbischen Ottobeuren. Der auch als „Schwäbischer Escorial“ bezeichnete Baukomplex liegt in der Diözese Augsburg. Die Abtei gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an.

    ottobeuren-1.jpgDas den zwei Heiligen Alexander von Rom und Theodor Tiro geweihte Kloster wurde 764 durch Silach, einen alemannischen Adligen, gegründet und 972 durch Kaiser Otto I. zur Reichsabtei erhoben.
    Zeitweise dem Bischof von Augsburg unterstellt, begann die Blütezeit der Mönchsgemeinschaft im Zeitalter der Kirchenreform. Abt Adalbert (1050–1069) wurde Klosterleiter in St. Emmeram in Regensburg, dem Kloster Wilhelms von Hirsau (1069–1091), die Klosterreform in Ottobeuren ging zunächst von St. Blasien aus, mit Abt Rupert I. (1102–1145) hielt dann die Hirsau-Georgener-Reform in Ottobeuren Einzug. Von Ottobeuren strahlte die Klosterreform dann nach Ellwangen und Marienberg (in Südtirol), Letzteres eine Neugründung, die allein fünf Ottobeurer Professen nacheinander als Äbte bekam.
    Ottobeuren selbst erlangte im Verlauf des 12. Jahrhunderts näheren Kontakt zu Papst und Königtum. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich das Kloster zu einer Reichsabtei, die 1624 vom Reichskammergericht bestätigt wurde. Das Herrschaftsgebiet des Klosters umfasste auch 27 Dörfer des Umlandes. Die Unterstellung Ottobeurens unter die Landesherrschaft des Augsburger Bischofs und innerer Verfall machten dem Kloster im späten Mittelalter schwer zu schaffen.
    Die Reformation ging an Ottobeuren vorüber, die mächtige barocke Klosteranlage mit der Klosterkirche, einem der Hauptwerke des europäischen Barock, zeigen die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters.
    Das Kloster wurde 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Achtzehn der ursprünglich achtundvierzig Mönche konnten in Ottobeuren bleiben. 1835 wurde das Kloster als Priorat der Augsburger Abtei St. Stephan wieder errichtet, 1918 wurde es wieder selbständige Abtei.

    Der Ursprung des Wunderbaren Kreuzes von Ottobeuren geht nach den Chroniken der Abtei zurück bis um 1200. Unter dem Abt Konrad (+ 1229) werden die ersten Wunder berichtet. Bis ins 18. Jahrhundert hatte dieses Kreuz seinen Platz im sogenannten "Paradeis", einer Kapelle zwischen dem mittelalterlichen Kreuzgang und der Begräbnisstätte der Mönche. Während der Bauzeit der heutigen Kirche erbat sich der Klausnerbruder Theophilus dieses Gnadenbild zur Verehrung. Seit 1766 thront dieser Christkönig inmitten der Basilika von Ottobeuren.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia