Monstranz

  • Eine Monstranz (lat. monstrare „zeigen“) ist ein kostbares, mit Gold und oft auch mit Edelsteinen gestaltetes liturgisches Schaugerät mit einem Fensterbereich, in dem eine konsekrierte Hostie zur Verehrung und Anbetung feierlich gezeigt wird.

    monstranz-1.pngDie Verwendung der ersten Monstranzen führt man auf das Fronleichnamsfest zurück, das beim Konzil von Vienne im Jahr 1311 eingeführt wurde. Diese bestanden aus einer einfachen Büchse aus Glas mit einem Kreuz darauf. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden größere Monstranzen im gotischen Stil, der eine turmartige Form aufwies. Erst die Monstranzen aus dem 16. Jahrhundert weisen häufig die noch im 19. Jahrhundert gebräuchliche Form einer Sonne auf. Die eucharistische Monstranz ist abgeleitet von Reliquien-Ostensorien in Monstranzform, die etwa seit dem 13. Jahrhundert verbreitet auftraten. Mit den im 14. Jahrhundert zunehmenden Fronleichnamsprozessionen und der im 15. Jahrhundert sich durchsetzenden Aussetzung des Allerheiligsten auf dem Altar wurde die eucharistische Monstranz zum häufigsten liturgischen Schaugefäß. Der Name monstrancia wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts verwendet, er ist in der Frühzeit gleichbedeutend mit Ostensorium, in italienischen Quellen auch mit tabernaculum, in französischen mit custode und in spanischen mit Custodia.

    Die Kunstgeschichte unterscheidet drei Typen: Die Turm-, Altarretabel- oder Laternenmonstranzen – seit der späten Gotik zur sichtbaren Aufbewahrung im Sakramentshaus −, die Scheibenmonstranz der Renaissance und die Sonnen- oder Strahlenmonstranzen insbesondere des Barocks, eine Weiterformung der Scheibenmonstranz.
    Aufgebaut ist eine Monstranz aus Fuß, Schaft und Aufsatz. Die halb- oder auch kreisrunde Vorrichtung zur Befestigung der Hostie im Aufsatz heißt wegen ihrer halbmondartigen Form Lunula (von lat. luna „Mond“). Die Ausschmückung kann so weit gehen, dass die ganze Monstranz figürlich ausgebildet ist, etwa als Lebensbaum, Wurzel Jesse oder mit den Heiligenfiguren. Eine weitere Besonderheit ist eine Statuenmonstranz, bei der die Gottesmutter dargestellt ist, die Christus in der Gestalt der Hostie in ihrem Leib birgt.
    Eine Sonderform ist die bis zu drei Meter hohe, mehrgeschossige Monstranz, die in Spanien und Portugal auf einem Wagen oder von mehreren Personen getragen bei Prozessionen mitgeführt wird; sie wird Custodia genannt.

    Wenn das Allerheiligste nicht ausgesetzt ist, wird es in der Custodia im Tabernakel aufbewahrt. Für die Monstranz kann jede konsekrierte Hostie verwendet werden, doch werden meist besonders große oder mit einem geprägten Bild verzierte Zelebrationshostien in die Monstranz eingesetzt. Die katholische Kirche verwendet die Monstranz bei Sakramentsprozessionen, vor allem an Fronleichnam, bei der eucharistischen Anbetung und zur Segensandacht. Bei der Prozession und beim eucharistischen Segen hält der Priester oder der Diakon die Monstranz nicht mit bloßen Händen, sondern verhüllt seine Hände mit einem Schultertuch, dem Velum. Die Verhüllung der Hände ist ein antiker Ehrfurchtsgestus und dient außerdem zum Schutz der kostbaren Metallgeräte. Die Monstranz wird dann erhöht ausgesetzt, sodass sie von allen Anwesenden gesehen werden kann. Vor der Spendung des eucharistischen Segens wird das Tantum ergo gesungen.


    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia