Das Martyrium ist das "das erhabenste Zeugnis, das man für die Wahrheit des Glaubens ablegen kann"; es ist ein Zeugnis bis zum Tod. Märtyrer zeigen, dass sie gegen den Zeitgeist bis zum Tod an den Geboten Christi festhielten.
Als erster der Märtyrer (protomartyr) gilt der Hl. Stephanus, ein Diakon der Urgemeinde, der wegen des Vorwurfs der Blasphemie in Jerusalem gesteinigt wurde.
Unter den Heiligen der Kirche bilden die Märtyrer die eine Gruppe, die Bekenner (confessores) die andere. Die Märtyrer werden traditionell mit einer Palme in der Hand bzw. mit einer Krone auf dem Kopf dargestellt. Ihre Attribute in der Kunst sind meist die Instrumente ihres Martyriums. So wird etwa der heilige Laurentius meist mit einem Rost dargestellt, die heilige Katharina von Alexandrien mit einem Rad, der heilige Paulus mit einem Schwert.
In Seligsprechungsprozessen ist für die Seligsprechung einer als Märtyrer anerkannten Person kein Wunder notwendig, für ihre Heiligsprechung jedoch schon. Auch Menschen, die sich zwar zu Christus bekehrt haben, aber noch ungetauft sind (Katechumenen), werden, falls sie wegen ihres Glaubens getötet werden, von der Kirche als Märtyrer anerkannt. Zudem gilt dieser Tod gleichzeitig als Bluttaufe, im Sinne der Reinigung von der Erbsünde und von persönlichen Sünden sowie der Hineinnahme in die Kirche Jesu Christi.
Das Blut der Märtyrer gilt von alters her als "Samen" der Kirche. Martyrologien, etwa des Hl. Polykarp oder der Hl. Perpetua und Felicitas, waren von den ersten Jahrzehnten der Kirche an ein fester Teil des christlichen Schrifttums und sollten die Hingabe und Opferbereitschaft der Christen stärken. Das Zeugnis jener, die für Jesus Christus zu sterben bereit sind, ist bis heute oft das stärkste Mittel der Mission.
Hinweise
- Quelle
- Kathpedia