Absam, Tirol

  • Die Basilika St. Michael in Absam im österreichischen Bundesland Tirol, auch Marienbasilika Absam genannt, ist eine römisch-katholische Pfarrkirche und die bedeutendste Marien-Wallfahrtsstätte Tirols.

    mariaabsam-1.jpgBasilika St. Michael

    Es gilt als erwiesen, dass die Kirche eine augsburgische Gründung ist; dafür spricht unter anderem das Patrozinium des Erzengels Michael, der im Bistum Augsburg besonders verehrt wurde. Verschiedene Indizien, so der alte Grundbesitz der Pfarrei, deuten darauf hin, dass die Absamer Michaelskirche bereits seit dem 9. Jahrhundert bestand. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aber erst aus dem Jahr 1331.
    Die ursprüngliche Kirche wurde 1413 von Bayern niedergebrannt und 1420 bis 1440 als dreischiffige spätgotische Hallenkirche wieder aufgebaut. Mittelalterliche Ausstattungsstücke sind ein gemalter Altar von 1470 und ein spätgotisches Kruzifix, das Fiegersche Kreuz von 1492.
    Im 15. Jahrhundert wurde die Pfarrei nach Hall in Tirol verlegt, die Michaelskirche wurde eine Filialkirche und infolgedessen vernachlässigt. Auch die Seelsorge wurde nicht mehr umfassend betrieben. Nach etlichen Klagen der Absamer konnte schließlich 1653 ein Kaplan bestellt werden, was dem Gemeindeleben wieder Auftrieb gab. Ein Erdbeben 1670 zog auch die Kirche in Mitleidenschaft. Der Turm musste restauriert werden. Dabei wurde in 46 Wochen Umbau die Dachpyramide durch eine Laterne ersetzt.
    Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Die Fresken stammen von Josef Anton Zoller (1779). 1871 wurde das Dachmaterial ausgetauscht; die Laterne ist seitdem kupfergedeckt. Die Vorhalle wurde 1898 geschaffen.

    Absamer Gnadenbild

    Johann Bucher, den Bruder Rosinas, erzählt, was sich anno 1797 in seinem Vaterhaus zugetragen hat. Im Alter von 76 Jahren schrieb er im Beisein zweier Zeugen: "Am 17. Jänner 1797 nähte nachmittags meine Schwester, ein bereits gewachsenes Mädchen (Anm.: 18 Jahre alt) mit Namen Rosina im Zimmer zu ebener Erde am Tische dem Fenster gegenüber. Da sah sie auf einmal - zwischen 3 und 4 Uhr (Anm.: nachmittags) - was man bis dahin nie gesehen, an einer Fensterscheibe des inneren Fensters ein Bildnis der Gottesmutter gezeichnet.
    Sie rief der Mutter, welche ebenfalls anwesend, aber an einem anderen Orte des Zimmers war. Die Mutter eilte herbei und erschrak anfangs nicht wenig, als sie das Bild der heiligen Jungfrau sah, indem sie auf den Gedanken kam, es möchte dem Vater oder mir im Salzberge wo wir arbeiteten, ein Unglück begegnet sein. Sie sagte daher zur Schwester Rosina, wir sollen etwas beten; was auch geschah. Nach verrichtetem Gebete wischte die Mutter das Bild mit einem Tuche weg, denn es war nur angeloffen; aber sieh, kaum weggewischt, steht es wieder da wie zuvor. Die Erscheinung des Bildes erfolgte am Dienstage, und am Donnerstage drauf kamen der Vater und ich ganz wohl vom Berge nach Haus. Mit Staunen und Freude sahen wir, was inzwischen vorgefallen war. Ich war am 17. Jänner 1797 im 16. Jahre und habe alles, was sich begeben, wohl in meinem Gedächtnis behalten."







    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia