Passauer Gnadenbild

  • Das Gnadenbild Mariahilf ist ein Werk von Lucas Cranach dem Älteren, geschaffen nach 1537. Es befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms. Das Gnadenbild wurde sehr häufig kopiert. Das Motiv wurde zu einem der am weitesten verbreiteten Marienbilder in Tirol, Süddeutschland und im Alpenraum.

    passauergnadenbild-1.jpgLucas Cranach, kursächsischer Hofmaler und Freund Martin Luthers, hatte das Bild für den Sächsischen Hof zu Dresden gemalt. Erzherzog Leopold V. wählte es als Gastgeschenk bei einem Besuch und brachte das Bild aus Dresden zuerst nach Passau, wo er Bischof war, und dann nach Innsbruck, wo er Regent war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es bei Marienandachten öffentlich verehrt, und um 1650 erhielten es die Innsbrucker für ihre Pfarrkirche, den heutigen Dom.
    Das Bild wurde zum Inbegriff der Maria, Hilfe der Christen und hat sich in unzähligen Kopien und Variationen vor allem im Alpenraum sehr weit verbreitet als Altarbild in Kirchen und Kapellen, als religiöse Fassadenmalerei und als privates Andachtsbild. Zu den frühen Kopien zählen die 1660 gestiftete Kopie für die Wiener Mariahilf-Kirche oder die 1671 gemalte Kopie in der Kirche St. Dionysus in Neunkirchen. Außerdem fand das Motiv auch Eingang in Votivbilder und andere Darstellungen mit erweitertem Kontext.

    Das Madonnenbild zeigt eine in der Art der einfachen Bevölkerung gekleidete, nach halblinks gewandt sitzende junge Frau in Dreiviertelfigur vor dunklem Hintergrund, die ein nacktes Kind auf ihrem Schoß hält. Die Frau trägt ein blaues Unterkleid und einen roten Überwurf, ihr langes blondes Haar ist nach hinten gekämmt und wird von einem Haarreif gehalten. Ihr Kopf ist von einem dünnen transparenten Schleier bedeckt, der auch über den Kopf des Kindes fällt, das aufgerichtet und zur Mutter gewandt ist und mit der Rechten nach deren Wange greift. Bis auf die für Mariendarstellungen typische rot-blaue Farbenkombination ihrer Kleidung hat die Frau kein erkennbares Marien- oder Heiligenattribut. Der Bildtypus geht jedoch auf die byzantinische Eleousa (Glykophilousa) zurück, einer Darstellungsform von Maria mit dem Kind, wobei dieses sich an das Gesicht der Mutter schmiegt.


    Gnadenbild Mariahilf

    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia