Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
Der Legende nach wurde im Jahr 1211 nach einer Gnadenheilung eine Kapelle gebaut, nachdem ein armer, erschöpfter Siebmacher sich im Wald unter eine Linde legte, wie durch ein Wunder gesund wurde und anschließend im benachbarten Zittau ein Bild der Gottesmutter Maria erwarb, das er an der Linde anbrachte, unter der er Heilung gefunden hatte. Um diese Kapelle herum entstand der Ort Haindorf, der 1381 erstmals urkundlich im Urbar der Herrschaft Friedland erwähnt wurde. Als weitere Wunderheilungen erfolgten, wurden 1352 die vergrößerte Johanniskapelle erbaut und 1472 zu einer gotischen Kirche ausgebaut. 1558 bis 1621 war der Ort Haindorf, wie ganz Böhmen, durch drei Generationen evangelisch-lutherisch und die römisch-katholische Kirche wurde verschlossen.
In der Rekatholisierung Böhmens während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gnadenbild in der Johanniskirche in Haindorf wieder aufgestellt und verehrt. 1690 übernahm der Franziskanische Orden die Kirche und die Wallfahrtsseelsorge. 1692 ließ der Inhaber der Grundherrschaft Friedland, Franz Ferdinand von Gallas, dem Orden ein Kloster erbauen, das 1696 fertiggestellt wurde. Der Zustrom und Aufenthalt der zahlreich werdenden Pilger machte Haindorf zu einem wohlhabenden Ort; 1721 wurden 64.000 Kommunikaten gezählt. 1761 brannte die Kirche ab, das Gnadenbild der Jungfrau Maria wurde gerettet. Durch Bemühungen der Einheimischen und Spenden von Auswärtigen wurde die Wallfahrtskirche nach Plänen des Prager Baumeisters Thomas Haffenecker in den Jahren 1722 bis 1729 als eindrucksvolle "Basilika Maria Heimsuchung" wieder errichtet. Der Innenraum bot 7000 Menschen Platz. Der Zustrom von Pilgern und die Marienverehrung setzten wieder ein.
Im Josephinismus von 1780 bis 1790 waren die Prozessionen verboten und die kostbaren Weihegeschenke wurden entfernt. 1810 in der Zeit nach Napoleon Bonaparte lebten die Prozessionen der Pilger zu dem Gnadenbild wieder auf. Eine Statistik vor dem Ersten Weltkrieg nennt eine jährliche Besucherzahl von mehr als 100.000, mit 60.000 bis 70.000 Kommunikaten jährlich. Seit 1993 wird vom Bistum Leitmeritz in Hejnice ein internationales Begegnungszentrum betrieben. Der Ort gehörte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts und der Bauernbefreiung des Jahres 1848 zum Gerichtsbezirk Friedland bzw. zum Bezirk Friedland.
Heute ist das Städtchen ein beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt durch die Besucher der Wallfahrts-Basilika, durch Wander- und Fahrradwege und lebt von Tourismus.
Gnadenbild der Mutter Gottes, der Mater Formosa
Herzstück des Wallfahrtsortes Hejnice ist die Mater Formosa, die anmutige Mutter, eine gotische Statue der Jungfrau Maria mit einem ungewöhnlichen Lächeln. Das Gnadenbild der Mutter Gottes, aus dem Anfang des 14. Jahrhundert im Stil der Gotik ist ein bedeutendes Kunstwerk der Mariologie.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia