Heilige Kapelle
Die Datierung der Gnadenkapelle ist zwischen 8. und 10. Jahrhundert umstritten. Dem im Kern wohl agilolfingischen Zentralbau wurden 1494 ein Schiff und ein Spitzturm angefügt. Ein offener Umgang um die Kapelle folgte 1517. Der Anbau der Sakristei wurde 1686 vorgenommen.
Die Umgestaltung des Inneren erfolgte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, der Gnadenaltar ist von 1670. Der ganz in Silber getriebene Schmuck des Gnadenaltars stammt aus dem Jahr 1670. Die Laibung der Altarnische ziert eine Darstellung der Wurzel Jesse. Die Silberarbeiten stammen von den Goldschmieden Balthasar Ableithner, Franz Oxner und Johann F. Fesenmayr. Eine bedeutende Schmiedearbeit ist der rechts am Altar kniende, 1737 von Kurfürst Karl Albrecht gestiftete „Silberprinz“ des niederländischen Meisters Wilhelm de Groff. Es stellt das Abbild des zehnjährigen Kurprinzen Maximilian III. Joseph in zierlicher Rokoko-Rüstung dar. Als Pendant kam links vom Altar in den 1930er Jahren die von dem Münchener Bildhauer Prof. Georg Busch geschaffene Silberfigur des knienden heiligen Bruders Konrad von Parzham hinzu.
Heute ist über dem „Silberprinz“ auch noch die sogenannte „Goldene Rose“ angebracht, die dem Wallfahrtsort Altötting als erster Stadt Deutschlands von Papst Benedikt XVI. am 15. August 2008 verliehen wurde.
Gnadenbild
Der Grund für die weltweite Bekanntheit Altöttings als Marienwallfahrtsort liegt in einer Begebenheit aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahr 1489 soll sich dort folgendes Wunder ereignet haben: Ein dreijähriger Knabe war in den Mörnbach gefallen, von der Strömung mitgetragen worden und wurde für ertrunken gehalten. Die verzweifelte Mutter brachte das leblose Kind nach seiner Bergung in die der Muttergottes geweihte Kapelle und legte es auf den Altar. Dort begann sie mit anderen Gläubigen, für die Rettung ihres Kindes zu beten. Nach kurzer Zeit kehrte das Leben in den Körper des scheinbar toten Kindes zurück. Die Legende besagt, dass der gerettete Knabe später zum Priester geweiht wurde.
Um 1330 kam das in Burgund oder am Oberrhein entstandene, aus Lindenholz geschnitzte, hohe frühgotische Bild einer stehenden Muttergottes mit dem Kind nach Altötting. Vom Volksmund wird sie „die schwarze Maria von Ötting“ genannt. Heutzutage ist auch die Bezeichnung „Schwarze Madonna“ in Gebrauch gekommen, was auf die Verbreitung deutschsprachiger Versionen des Liedes zur schwarzen Madonna von Tschenstochau zurückzuführen sein dürfte.
Am 11. September 2006 pilgerte Papst Benedikt XVI. nach Altötting und legte seinen Bischofsring, den er bis zu seiner Papstwahl getragen hatte, vor dem Gnadenbild nieder. Der Ring ist heute am Zepter der Muttergottesstatue angebracht.
Die Heilige Kapelle und das Gnadenbild
Die heilige Dreifaltigkeit, zwei Engel und das Gnadenbild
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia