Dreipasse sind häufige Ornamente der Spätromanik und der Gotik. Man unterscheidet zwischen ‚stehenden‘ und ‚liegenden‘ sowie geschlossenen und – meist nach unten – unten offenen Dreipässen (‚Dreipassbögen‘). Ein Dreipass besteht aus drei nach außen weisenden Kreisbögen mit gleichen Radien, die einem Kreis einbeschrieben sind. Die nach innen weisenden Spitzen an den Schnittpunkten zweier Kreisbögen werden als Nasen bezeichnet. Es gibt allerdings zahlreiche Abwandlungen und Sonderformen.
Antike Dreipassformen sind nicht bekannt. In der mittelalterlichen Architektur tauchen sie als Ornament seit der Zeit der Romanik auf und erleben ihren gestalterischen Höhepunkt in der Zeit der Gotik. In der Renaissance und im Barock versinken sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – wieder in der Vergessenheit um in der historisierenden Kunst des 19. Jahrhunderts erneut aufzutauchen.
In der Architektur wurden Dreipässe bei der Gestaltung von Fenstern (zumeist im Maßwerk) genutzt. Auch auf Münzen sind sie als Verzierung des Gepräges, die das innere Münzbild umschließen, seit dem Hochmittelalter als ornamentale Umrahmung der Münzrückseite (Revers) zu finden; auch in Wappen tauchen sie auf.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia