Stanislaus Kostka kam am 28. Oktober 1550 auf dem Stammschloss seiner Eltern in Masovien, nördlich von Warschau, zur Welt. Seine Familie gehörte zu den führenden Geschlechtern Polens. Zusammen mit seinem Bruder kam Stanislaus 1564 nach Wien in das dortige Jesuitenkolleg. Bald schon war der 14jährige Stanislaus - im Gegensatz zu seinem leichtlebigen Bruder - vom Geist der Gesellschaft Jesu so erfüllt, dass er um Aufnahme in den Orden bat. Da die Oberen in Wien jedoch Schwierigkeiten mit dem Vater von Stanislaus befürchteten, wiesen sie den Jungen ab.
Stanislaus, der zu jener Zeit seine ersten Visionen hatte, floh nach der Ablehnung aus Wien und kam, als Bettler verkleidet, nach Augsburg und schließlich nach Dillingen an der Donau, wo zu jener Zeit der große Petrus Kanisius wirkte und sich des Jungen annahm. Der berühmte Jesuitenpater sandte Stanislaus nach Rom, wo Franz von Borja gerade Ordensgeneral der Gesellschaft Jesu war. Borja nahm den jungen Polen an seinem 17. Geburtstag als Novize in den Jesuitenorden auf. Schon nach kurzer Zeit hatte Stanislaus Kostka die Herzen seiner Mitbrüder erobert, jeder liebte ihn wegen seines fröhlichen, bescheidenen und hilfsbereiten Wesens. Eine große Zukunft schien dem jungen Novizen vorbestimmt.
Doch das Schicksal meinte es anders. Schon knapp zehn Monate nach seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu erlag Stanislaus einem schweren Fieberanfall. Man schrieb den 15. August 1568.
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf