Münzgrabenkirche
An der Stelle des heutigen Kirchengebäudes befand sich ursprünglich seit dem 17. Jahrhundert ein Augustiner-Barfüßer-Kloster und eine St. Anna-Kirche, in dem auch der Geistliche und Schriftsteller Abraham a Sancta Clara gewirkt hatte. Unter der Regentschaft Kaiser Joseph II. fiel die Klosteranlage 1807 an die Dominikaner, diese waren vorher 1466–1585 an der Stadtpfarrkirche und 1586–1807 an der St. Andräkirche niedergelassen. 1832 wurden Pfarre und Kloster an die Jesuiten übergeben. Nach 16 Jahren wurden die Patres vertrieben und im Konventshaus, das vom Militär gemietet wurde, ein Lazarett und ein Choleraspital eingerichtet. Im Jahr 1867 kehrten die Dominikaner zurück. Am 1. November 1944 wurde die St. Anna-Kirche bei einem Bombenangriff vollständig zerstört.
Etwas weiter südlich des Standortes der ursprünglichen Kirche entstand der Neubau der Fatimakirche und des Konvents zum Unbefleckten Herzen Mariens. Die nach den Entwürfen des Wiener Architekten Georg Lippert errichtete Münzgrabenkirche besteht aus einem Langhaus, einem deutlich abgesetzten Chor und dem seitlichen Glockenturm, die Ordensniederlassung nimmt die Nebentrakte ein. An der Südseite der Kirche befindet sich zur Erinnerung an die alte und im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirche eine Annenkapelle. Baubeginn war 1952 und die Einweihung fand am 31. Oktober und 1. November 1960 statt.
Danach waren nur mehr wenige Dominikanerpatres in Graz ansässig, Hauptaufgabe war die Pfarrbetreuung, sie stellten Pfarrer und Kaplan, daneben Krankenhausseelsorge im LKH Graz und Altenpastoral. Außerdem verfügte der Konvent über eine gute historische Bibliothek und betrieb den kleinen Fatima-Verlag des Dominikaner-Konvents.
Nach dem tödlichen Autounfall des damaligen Pfarrers Pater Max Svoboda am 17. Februar 2012 beschloss die Süddeutsche Ordensprovinz der Dominikaner, das Grazer Kloster wie auch ein Münchner Kloster (St. Katharina von Siena) zu schließen. Im August 2013 wurde der Pfarrverband Münzgraben – St. Josef der Diözese zur Betreuung übergeben. Nur ein Pater verbleibt als Krankenhausseelsorger in Graz.
Das Sakralgebäude von 1952 hat historistische Züge, entspricht aber wegen seiner reduzierten Formen der funktional-sachlichen Nachkriegsarchitektur, und kann als frühe postmodernistische Arbeit von Lippert gesehen werden.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia