Katharina von Alexandria

  • Märtyrerin
    geboren: 3. Jh. in Alexandria, Ägypten
    gestorben: 306 in Alexandria
    Patronin der Kantone Wallis und Sitten; der Stadt Fribourg; der Universität Paris; der Mädchen, Jungfrauen und Ehefrauen; der Lehrer, Studenten und Schüler; der Theologen und Philosophen; der Universitäten und Bibliotheken; der Redner; der Spitäler; aller Berufe, die mit Rad oder Messer zu tun haben; Wagner, Töpfer, Müller, Spinner, Seiler, Schiffer, Gerber, Friseure, Tuchhändler, Buchdrucker und Schuhmacher; der Näherinnen; der Anwälte und Notare
    Darstellung: Die traditionelle Darstellung der Katharina ist jene mit Rad und/oder Schwert. Oft trägt die Märtyrerin eine Krone auf dem Haupt, seltener wird ihr langes Haar von einer Haube bedeckt. In der östlichen Darstellung hält Katharina oft ein Handkreuz. Nicht so häufig erscheinende Attribute sind Palme, Blume, Buch, Lilie, Scheibe mit dem Namen der Wissenschaften oder abgeschlagenes Haupt.

    katharinavonalexandria-1.jpgDie Lebensgeschichte Katharinas beruht ebenso wie die fast aller 14 Nothelfer zum großen Teil auf Legenden. Danach lebte Katharina zu Beginn des 4. Jh. als Tochter von König Costus im ägyptischen Alexandria. Sie war ein außergewöhnlich schönes Mädchen, hochgebildet und von Haus aus mit unermeßlichen Gütern gesegnet. Katharinas hervorstechendste Eigenschaft aber war ihr übermäßiger Stolz, mit dem sie auch jeden jungen Mann zurückwies, der um sie warb. Keiner war ihr gut genug, dem einen fehlte das Geld, dem anderen wieder das gute Aussehen.

    Eines Tages traf Katharina mit einem greisen Einsiedler zusammen, der dem jungen Mädchen erklärte, dass Jesus Christus sein wahrer Bräutigam sei. Diese Erlebnis bewirkte in Katharina eine tiefe Nachdenklichkeit. Sie erkannte in der Folge ihre bisherigen Fehler und erschrak ob ihrer hohlen Ansichten, die sie über alles und jeden gehabt hatte. Bald darauf suchte Katharina einen Priester auf und empfing von ihm das Taufsakrament.

    Nicht lange darauf wurde in Alexandria ein Opferfest zu Ehren der heidnischen Götzen gefeiert. Auch Katharina erhielt die Aufforderung, daran teilzunehmen. Die frisch getaufte Christin begab sich auch zu dem Festplatz, jedoch nur, um Kaiser Maxentius zu erklären, dass die Heidengötter Abgötter seien. Durch ihre außergewöhnliche Redegewandtheit gelang es Katharina, den Herrscher in Verlegenheit zu bringen. Maxentius ruf daraufhin die 50 besten Philosophen und Meister der Rhetorik des Landes an den Hof. Sie sollten Katharina in aller Öffentlichkeit der falschen Aussage überführen. Doch als es zu der Gegenüberstellung kam, widerlegte Katharina alle Argumente der 50 Weisen mit einer solchen Eindringlichkeit, dass sich die Männer alle bekehren und taufen ließen. Einer der weisen sprach zu Kaiser Maxentius: "Du weißt, Kaiser, niemals stand vor uns ein Mensch, den wir nicht hätten bezwingen können. Aber aus dieser Jungfrau spricht der Geist Gottes. Jetzt wollen und können wir nicht mehr streiten gegen Christus."

    Der vor Wut rasende Maxentius verurteilte die 50 Weisen daraufhin zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Bis zum letzten Augenblick stand Katharina den Männern bei, dann wurde sie selbst festgenommen und in den Kerker geworfen. Sie erlitt grausame Foltern, wurde ausgepeitscht, auf Räder gebunden, die mit Nägeln besetzt waren, und wochenlang ohne Nahrung gelassen. Immer wieder aber gesundete Katharina auf wundersame Weise, so dass Kaiser Maxentius sie schließlich voller Entsetzen über diese Wunder enthaupten ließ. Das Todesjahr der Märtyrerin war wahrscheinlich 306.


    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf