Anastasia, Mitte des 3. Jh. als Tochter eines Heiden und einer Christin in Rom geboren, widmete sich nach dem frühen Tod ihres brutalen Ehemannes, der ihr Leben zur Hölle gemacht hatte, ganz der Fürsorge für die in den Gefängnissen einsitzenden Christen. Mit dem Geld aus ihrer Witwenschaft erkaufte sie sich von den Gefängniswärtern den zutritt zu den Kerkern.
Eine tiefe geistige Beziehung verband Anastasia mit ihrem Seelenführer Chrysogonus. Als dieser von den Christenverfolgern Diakletians festgenommen und wegen seines Christenglaubens zum Tode verurteilt wurde, begleitete ihn Anastasia zur Hinrichtungsstätte in Aquileja in Oberitalien. Dort wurde die Witwe selbst ergriffen und in Sirmium, der damaligen Hauptstadt von Illyrien (heute Kroatien), in den Kerker geworfen. Nach zahlreichen Martern, die sie klaglos ertrug, verurteilte sie der Richter schließlich zum Tod. Man stieß Anastasia in einem leckgeschlagenen Schiff auf das offene Meer hinaus, doch zur Verwunderung aller ging das Boot nicht unter. Daraufhin wurde die Christin zum Feuertod verurteilt, den sie in Sirmium erlitt. Das Todesjahr Anastasias lag um 304.
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf