Fraisenkette

  • Die Fraisenkette (auch Fraiskette) ist ein Schutzamulett. Es besteht aus einem Seidenband oder einer roten Schnur, auf der mehrere Amulette und Segenszeichen aufgereiht sind.

    fraisenkette-1.pngSie wurde vor allem kleinen Kindern umgehängt und noch bis ins 19. Jahrhundert verwendet. Der Ausdruck „Fraisen“ ist eine historische Bezeichnung für Epilepsie oder Krampfanfälle. Letztere wurden oft durch den Verzehr von Brot aus mit dem Mutterkornpilz befallenen Getreide verursacht.


    An der Fraisenkette hing eine meist ungerade Anzahl von Einzelamuletten. Die große Anzahl der Amulette hängt mit dem Glauben zusammen, es gäbe 77 oder 99 verschiedene Arten des „Fiebers“. Dazu zählen die Fraisensteine, kleine Tonplättchen mit einem Bild der Dreifaltigkeit in der Form des Gnadenstuhls vom Sonntagberg. Man schabte davon etwas Material ab und nahm es als Medizin ein. Oft findet man auch Schutzzettel, sogenannte Fraisenbriefe, die die vier wichtigsten Segensformeln kombinieren: Benediktussegen, Agathensegen, Zachariassegen und Dreikönigssegen.

    Des Weiteren wurden unter anderem Franziskuspfennige, Kümmerer (verkümmertes Rehgeweih), Lochsteine (Steine mit natürlichem Loch, zur Hexenabwehr), Marienmedaillen, Bocksbärte sowie Wolfszähne als Amulette verwendet.

    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia