Norbert von Xanten

  • Ordensgründer, Erzbischof OPraem
    geboren: um 1082 in Xanten(?), Nordrhein-Westfalen
    gestorben: 6. juni 1134 in Magdeburg, Sachsen-Anhalt
    Patron von Böhmen; der Prämonstratenser; der Schwestern vom 3. Orden des heiligen Norbert; für eine gute Geburt
    Darstellungen: Norbert ist in Prämonstratenserkleidung oder im Kleid des Erzbischofs dargestellt. Manchmal ist er mit einem anderen böhmischen Landespatronen wie etwa Veit zu sehen. Oft hat Norbert einen Kelch oder eine Monstranz bei sich, manchmal liegt ihm auch ein Teufel zu Füßen.

    norbertvonxanten-1.jpgNach der Legende war es ein Blitzstrahl, welcher den zwar dem geistlichen Stand angehörenden, aber sehr weltlich lebenden Norbert von Xanten zu einem verinnerlichten, demütigen Büßer machte. Das Wettererlebnis soll dem um 1082 in Xanten geborenen Stiftsherrn 1115 während eines Rittes widerfahren sein und ihn so beeindruckt haben, dass er, die Todesnöte fühlend, ein neues Leben gelobte.

    Die Entscheidung Norberts war endgültig. Er, bisher Subdiakon, ließ sich vom Kölner Erzbischof zum Priester weihen und zog von nun an als Wanderprediger durch das Land und verkündete mit Leidenschaft das Wort Gottes. Im Jahr 1118 verschenkte er seinen gesamten Besitz und begab sich nach St-Gilles in Südfrankreich, wo sich Papst Gelasius II. aufhielt. Von ihm erhielt Norbert die offizielle Erlaubnis, als Glaubensbote zu wirken. Die Strapazen dieser aufreibenden Aposteltätigkeit ließen Norbert von Xanten eines Tages schwer erkranken und zwangen ihn, seine Missionstätigkeit zu unterbrechen. Kaum genesen, zog er sich 1120 mit einigen seiner Schüler sowie mit seinem besten Freund Hugo von Cambrai-Fosses in eine flandrische Waldwildnis in der Nähe von Laon, nordwestlich von Reims, zurück. Der kleine Ort Premontre, wo sich die Männer niederließen, sollte zur Keimzelle des Prämonstratenserordens werden.

    Norbert, der Ordensgründer - die Mitglieder werden auch Norbertiner genannt -, hatte seiner kleinen Gemeinschaft die Ordensregel des heiligen Augustinus gegeben; es entstand ein Reformorden der Augustiner-Chorherren. Die Prämonstratenser, gekleidet in weiße Kutten, versuchten mit unerbittlichem Ernst und strengstem Bußgeist, das alte Ordensideal der Kirche zu erneuern. Durch Heiligung der eigenen Person wollten die Mönche die Heiligung ihrer Umwelt erreichen.

    Der ruf der "heiligen Mönche" verbreitete sich rasch, immer mehr Gleichgesinnte strömten in das in dichten Wäldern gut versteckte Premontre, um sich Norbert anzuschließen.

    Sechs Jahre nach der Gründung empfing Norbert während einer Reise nach Rom aus der Hand von Papst Honorius II. die Bestätigung für seinen Orden. Kaum nach Premontre zurückgekehrt, erhielt er die Ernennung zum Erzbischof von Magdeburg. Barfuß zog er Monate später dort in die Stadt ein, umjubelt von der Bevölkerung, die ihn sehr bewunderte. Innerhalb kurzer Zeit führte Norbert die völlig heruntergekommene Diözese wieder zur Blüte. Seine Reformen brachten ihm aber auch viele feinde ein, sogar Attentate wurden auf ihn verübt.

    Nach zahlreichen Ehrungen starb der ungewöhnliche Kirchenmann, der die Leitung seines Ordens bereits 1128 an seinen Freund Hugo abgegeben hatte, am 6. juni 1134 in Magdeburg.


    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf