Romuald

  • Ordensgründer OSBCam
    geboren: 652 in Ravenna, Italien
    gestorben: 19. Juni 1027 in Val di Castro, Italien
    Darstellung: Romuald wurde meist bärtig dargestellt, gekleidet in den weißen Habit der Karmaldulenser, selten auch einmal mit dem schwarzen Benediktinergewand. Seine Attribute sind der Heiligenschein, Stab und Buch. Oft ist er auch mit einer Himmelsleiter abgebildet, was auf eine Vision zurückgeht.

    romuald-1.jpgRomuald erblickte im Jahr 952 als Sohn eines Herzoges in der Nähe der oberitalienischen Stadt Ravenna das Licht der Welt. Dem Vorbild seiner Eltern folgend, gab er sich bis zu seinem 20. Lebensjahr ausgiebig allen weltlichen Genüssen hin. Durch ein erschütterndes Erlebnis aufgewühlt - er musste mit zusehen, wie sein Vater bei einer Auseinandersetzung einen Verwandten tötete -, ging Romuald in sich und flüchtete für 40 Tage in das Kloster S. Apollinare in Classe bei Ravenna. Dort reifte in ihm der Entschluß, nicht mehr in seine bisherige Welt zurückzuführen. Romuald bat um Aufnahme in dem Benediktinerkloster und legte die Gelübde ab.

    Nach einigen Jahren verließ Romuald S. Apollinare in Classe und schloss sich in der Nähe von Venedig einem greisen Einsiedler an, der ihn mit harter Hand das Eremiten-Leben lehrte. Zusammen mit dem gestürzten Dogen von Venedig, Pietro Orseolo, ging Romuald dann 978 in die Pyrenäen und gründete dort eine Gemeinschaft von Eremiten. Nach seiner Rückkehr nach Italien trug ihm Kaiser Otto III. die Abtswürde von S. Apollinare in Classe an, die Romuald bereits ein Jahr später aber wieder niederlegte.

    Das Ideal des Eremiten-Daseins vor Augen, gründete und reformierte Romuald ab 999 zahlreiche Klöster und Einsiedeleien in ganz Italien und kam so 1012 auch nach Camaldoli. Hier ließ er sich endgültig nieder und zimmerte sich eine kleine Zeile, im wahrsten Sinne des Wortes die Keimzelle des Kamaldulenserordens. Der Reformzweig des Benediktinerordens hatte eine überaus strenge Regel. Die Mönche wohnte in voneinander abgesonderten Zellen, übten sich in strengstem Stillschweigen und ständigem Fasten. Mönchen, die unter der Last der Regelstrenge immer wieder mutlos werden wollten, war Ordensgründer Romuald selbst das beste Vorbild. Er verlangte von keinem seiner Mitbrüder, was er nicht selbst praktizierte.

    Als Romuald spürte, dass der Tod nahte, zog er sich in eine einsame Klause in Val di Castro zurück. Dort starb er, allein und in Frieden, wie er sich immer gewünscht hatte, am 19. Juni 1027.



    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf