Wranau, Tschechien

  • Vranov (deutsch Wranau) ist eine tschechische Gemeinde im Okres Brno-venkov und liegt zehn Kilometer nördlich von Brünn und sieben Kilometer südlich von Blansko. Vranov wurde 1365 erstmals erwähnt. Der Ort wird überragt von dem im 17. Jahrhundert errichteten Paulanerkloster (klášter paulánů) und der frühbarocken Wallfahrtskirche Geburt Mariä (kostel Narození Panny Marie).

    Nach Böhmen kamen die Paulanermönche bereits Ende des 15. Jahrhunderts, nämlich im Jahr 1495. Damals lebte Franziskus von Paola am französischen Königshof in Plessis-les-Tours. Seine Gemeinschaft hatte immensen Zulauf, vor allem in Frankreich. Die Paulaner wurden zunächst nach Böhmen gerufen, weil eine Brüdergemeinschaft auf der Suche nach einer strengeren Regel auf die Regel der Paulaner stieß. Sie fragten an wegen einer Aufnahme.


    Schon lange vor der Ankunft der Paulanermönche ist Vranov ein weit bekannter Wallfahrtsort. Ein Marienwunder hatte 1230 zur Entstehung der Wallfahrt geführt, die bis heute existiert. Der blinde Landesmarschall Wilhelm wird 1240 auf die Fürbitte von Maria geheilt unter der Bedingung, dass er ihr eine Kapelle stiftet. Auf einem Hügel wurde zwischen zwei Eichen eine Marienstatue aufgefunden und dort ein Kirchlein errichtet. Vor allem in Zeiten der Pest gab es zahlreiche Bittprozessionen nach Vranov u Brna/Wranau. Die Pilger kamen aus Niederösterreich, Südmähren, aus der Slowakei und Ungarn.


    Maximilian von Liechtenstein und seine Gemahlin stifteten hier 1633 ein Kloster der Paulaner, wo man auch die Grablege für das Haus Liechtenstein anlegte. Die Fürstenfamilie hatte in den südmährischen Städten Eisgrub und Feldsberg bis 1945 ihre beiden Stammschlösser. Der heutige Bau auf der Terrasse unterhalb der Kirche wurde 1812–1815 im Empirestil erbaut. Den Eingangskorridor schmücken Skulpturen von Josef Klieber. Fast alle Fürsten aus dem Haus Liechtenstein wurden hier begraben. Erst 1960 wurde bei der Kathedrale St. Florin (Vaduz) eine neue fürstliche Gruft errichtet, in der auch der bisher letzte verstorbene Fürst Franz Josef II.bestattet wurde.

    Die Liechtensteiner wurden, obwohl sie keine Deutschen waren, 1945/1946 in der Tschechoslowakei enteignet. Die Gruft in Vranov u Brna ist heute in Verwaltung der römisch-katholischen Kirche. Die renovierte Fürstengruft wurde im Beisein von Fürst Hans Adam von Liechtenstein am 4. November 2015 wiedereröffnet.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia