Franz von Paola

  • Ordensgründer OMinim
    geboren: 1436(?) in Paola, Italien
    gestorben: 2. April 1507 in Plessis-les-Tours, Frankreich
    Patron der Einsiedler; gegen Pest; gegen eheliche Unfruchtbarkeit; seit 1943 Patron der italienischen Seeleute
    Darstellung: Zu sehen ist Franz von Paola meist im Ordenshabit mit Kapuze, oft mit dem Schriftzug "Charitas" am Gewand oder auf einer Tafel. Meist auch mit einem Stock in Form eines Taukreuzes.

    franzvonpaola-1.jpgGeboren 1436 in dem kleinen Städtchen Paola in der italienischen Region Kalabrien, begab er sich bereits mit 13 Jahren in die Obhut der Franziskaner unweit seines Elternhauses. Ein Jahr später zog er sich in die Einsamkeit Kalabriens zurück, um sich einem äußerst strengen Eremitenleben hinzugeben. Bald sammelten sich immer mehr Gleichgesinnte um ihn, die von der Ausstrahlung und der asketischen Lebensweise des jungen Mannes angezogen wurden. Die Zahl der Eremiten wurde von Jahr zu Jahr größer. Die Mitglieder der Gemeinschaft um Franz von Paola gingen schließlich zu einem klösterlichen Leben über und errichteten 1454 in Cosenza, der geschichtsträchtigen Stadt um Busento, das erste Kloster sowie eine Kirche.

    Diese Klostergründung war der Beginn des Ordens der "Mindesten Brüder". Bald folgten weitere Klöster. Die Bewegung verbreitete sich rasch in Süditalien. Ordensgründer Franz von Paola verpflichtete Schüler mit Mitbrüder zum ewigen Fasten, der Genuss von Fleisch und allen tierischen Speisen wie Milch, Butter und Eiern war ihnen strengstens untersagt. Kasteiungen aller Art gehörten zu asketischen Lebensweise der Minimen.

    Im Laufe der Jahre erlangte Franz von Paola den Ruf eines Wundertäters. Die Kunde von seiner Ausstrahlung drang in aller Länder hinaus. 1482 ließ der französische König Ludwig IX. Franz von Paola über Papst Sixtus IV. an sein Krankenbett in Plessis bei Tours befehlen. Beim Eintreffen des einfachen, bescheidenen Bruders aus Süditalien trafen zwei grundverschiedene Welten aufeinander: hier der luxuriöse, überladene Stil des Königshofes, dort der demütige, armselige, aber von großem Charisma umgebene Volksmissionar aus Cosenza. Franz von Paola musste Ludwig XI. nicht von einem körperlichen Leiden heilen; vielmehr erleichterte er dem zwar gläubigen, aber oft grausamen Herrscher das schlechte Gewissen und bereitete ihn auf einen friedlichen Tod vor. Ludwigs Nachfolger auf dem Thron, Sohn Karl VIII., wollte auf die Dienste des Franz von Paola nicht verzichten und gewann ihn als treuen Ratgeber für die folgenden 25 Jahre. Er ließ dem Ordensgründer in Plessis-les-Tours ein Kloster errichten, von wo aus sich der Ruf des großen Missionars nach Deutschland und Spanien verbreitete.

    Franz von Paola starb nach einem bewegten und erfüllten Leben am 2. April 1507 in Plessis-les-Tours.


    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf