Maria Enzersdorf, Niederösterreich

  • Maria Enzersdorf ist eine Marktgemeinde mit 8775 Einwohnern an der Thermenlinie im niederösterreichischen Industrieviertel. Bis 1999 hieß die Gemeinde Maria Enzersdorf am Gebirge. Die Klostergründung erfolgte durch den hl. Johannes von Capistran und ist heute der älteste noch bestehende Franziskanerkonvent in Niederösterreich.

    mariaenzersdorf-1.jpgDie Franziskaner ließen sich im Jahre 1452 in Maria Enzersdorf nieder, gelangten durch verschiedene Schenkungen in den Besitz des Grundstückes an der Hauptstraße und errichteten dort bald darauf eine Klosteranlage mit einer kleinen Kirche, die sie der hl. Maria Magdalena weihten. Die Gebäude wurden nach zweimaliger Zerstörung durch die Türken (1529 und 1683) immer wieder instandgesetzt, bis das Ordenskapitel im Jahre 1725 einen Neubau des an der Hauptstraße gelegenen Klostertraktes beschloss. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts ließen die Franziskaner den südöstlichen Klostertrakt abreißen und durch einen zweigliedrigen Neubau ersetzen, in dessen nördlichen Teil die Räume für die Klostergemeinschaft und die Provinzbibliothek untergebracht wurden. Im südlichen Teil sollte ein Priesterseminar eingerichtet werden, was aber infolge des Mangels an Ordensnachwuchs nicht verwirklicht werden konnte. Der Gebäudeteil wurde dann an die Post vermietet, die dort eine Fernmeldemonteurschule betreibt. Die Räume des alten Klostertraktes an der Hauptstraße dienten bis 2014 als Pfarrzentrum.
    Die Kirche wurde mehrmals erweitert, zuletzt im Jahre 1909 durch die Errichtung des Querschiffes und des Presbyteriums vor dem Hochaltar. Der Zubau des Kirchenturmes war bereits im Jahre 1787 erfolgt, vorher hatte ein kleiner «Dachreiter» die Funktion eines Glockenturmes. Die Aufstellung der Gnadenstatue, einer Nachbildung der Mariazeller Muttergottes im Jahre 1730 und zahlreiche Gebetserhörungen im Zusammenhang mit Krankheiten bewirkten die Erhebung zur Wallfahrtskirche «Maria Heil der Kranken». Als Kaiser Joseph II. den Ort im Jahre 1784 zur selbstständigen Pfarre erklärte, übertrug er deren Betreuung den Franziskanern. Die Wallfahrtskirche wurde zur Pfarrkirche.
    Das Kircheninnere wird dominiert vom barocken Hochaltar mit dem Bild der Kirchenpatronin Maria Magdalena, nach einem Entwurf von Kupelwieser, und der Gnadestatue «Maria Heil der Kranken» über dem Tabernakel. Der Hochaltar wird von vier Marmorsäulen und vier lebensgroße Statuen der hl. Franz von Assisi, Antonius von Padua, Kardinal Bonaventura und Bischof Ludwig von Toulouse flankiert und durch eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit gekrönt.





    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia