Maria Loreto, Salzburg

  • Die Kirche St. Maria Loreto und das Loretokloster der Kapuzinerinnen (Regulierte Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung zu St. Maria Loreto) liegen in der rechtsufrigen Altstadt Salzburgs an der Rückseite des Bruderhofs. Eine besondere Anziehung übt das um 1620 geschaffene Loreto-Kindl in der Salzburger St. Maria Loreto-Kirche aus.

    marialoreto-1.jpgLoretokloster

    Mit einer Stiftung von 5000 Gulden aus dem Jahr 1631 von Friedrich von Grimming, der dann Kapuziner wurde, konnte im Auftrag des Erzbischofs Paris von Lodron ab 1633 ein Kloster Maria Loreto errichtet und 1637 geweiht werden. Bezogen wurde das Kloster von Nonnen der Regulierten Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung, die im Dreißigjährigen Krieg 1632, als der Schwedenkönig in Bayern einfiel und München besetzte, aus dem Frauenkloster zu Landshut nach Salzburg flohen.

    Loretokirche

    Die Loretokirche wurde von 1633 bis 1648 errichtet, nach einem Brand im Jahre 1818 wiederaufgebaut und nach schweren Schäden im Bombenkrieg 1944 von 1947 bis 1949 wieder aufgebaut. Die Kirche ist ein schlichter Saalbau mit einfacher glatter Fassade mit drei angebauten Kapellen. Über dem Marmorportal ist ein Wappen des Erzbischofs Paris Lodron. Das rechteckige Langhaus mit einer Holzkassettendecke ist über einen schmalen tonnengewölbten Durchgang mit der achteckigen Chorkapelle verbunden, die Wandnischen hat.
    Der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert zeigt eine Wurzel Jesse und eine Dreifaltigkeitsgruppe. Es gibt drei Gnadenbilder der Schwarzen Madonna. In einer Nische ist ein Gnadenbild Maria von Altötting. Die linke Seitenkapelle zeigt ein Gnadenbild Maria Einsiedeln. Die rechte Seitenkapelle zeigt das Gnadenbild Maria Loreto, die Heiligen Joachim und Anna und einen Engel, welcher das Haus Loreto trägt.


    marialoreto-2.jpgLoreto-Kindl

    Es handelt sich dabei um eine neun Zentimeter große, geschnitzte Elfenbeinfigur in kostbarem edelsteinbesetztem Gewand, die um 1650 ins Loretokloster der Kapuzinerinnen nach Salzburg kam. Krone, Szepter und Kreuz wurden aus dem Schmuck adeliger Spender gefertigt. Seit 1731 besitzt das Kloster einen eigenen Altar für das Gnadenbild, wo dieses zu bestimmten Festzeiten ausgesetzt wird. Das Gotteshaus ist vielen Frommen eine besondere Stätte der Andacht und Zuflucht. Das Loreto-Kindl wird heute noch Gläubigen, vor allem Kranken, die darum ersuchen, von der Pfortenschwester "aufgesetzt".

    Dazu eine wahre Geschichte: Der Bub tat sich in der Volksschule schwer. Er war schwach in Rechnen wie in Recht­schreiben. "Und Schönschreiben!" Wie er das heute - Jahrzehnte spä­ter - ausruft, lässt Arges befürch­ten. Eines Tages nahm die Mutter den Hans an der Hand und sagte: "Geh ma nach Loreto und tun wir's Kindl aufsetzen lassen!" Sie führte den Buben von Hallwang nach Salzburg in die Paris-Lodron-Straße und an die Pforte des Klosters der Kapuzinerinnen, wo der Bub einen besonderen Segen empfing. Wenig später bestand er die Aufnahmsprüfung im Borromäum. Weil der Kindl-Segen offenbar gewirkt hatte, ging Hans in den ersten Jahren als Gymnasiast ein Mal im Monat mit drei Mit­schülern nach Loreto "zum Kindl-Aufsetzen" - "in der Hoffnung, dass wir keine Fünfer schreiben". Hans Paarhammer bestand die Matura, studierte Philosophie und Theologie, wurde Pfarrer in Koppl, Universitätsprofessor, Offizial am Diözesan- und Metropolitangericht, Domkapitular, Generalvikar und Rektor der Loreto-Kirche.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia