Maria Saal, Kärnten

  • Die Ortschaft Maria Saal liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe im Osten des Zollfelds, einer etwa zehn Kilometer langen Talebene der Glan zwischen Magdalensberg und Ulrichsberg, die sich nördlich an Klagenfurt anschließt und ist ein Wallfahrtsort im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten. Bekannt ist der Ort vor allem für seine Marienkirche.

    mariasaal-1.jpgMaria Saal mit den beiden mächtigen Türmen des Domes ist vielen Besuchern und Besucherinnen ein vertrauter Anblick. Die Wallfahrtskirche birgt zahlreiche Kunstwerke aus allen Epochen, von der Antike bis zur Gegenwart.
    Die Domkirche geht auf den hl. Modestus zurück. Er war vom Salzburger Bischof Virgil um die Mitte des 8. Jhs. mit mehreren Geistlichen nach Karantanien gesandt worden. Im heutigen Maria Saal erbaute er eine Marienkirche, wo er wohl auch begraben wurde. Sein Auftrag war die Christianisierung der heidnischen Slawen in Karantanien. Das verlief, wie die Historiker vermuten, nicht ganz friktionsfrei. Er wirkte in einem Land, bevölkert von heidnischen Slawen, Resten der christlichen kelto-romanischen Bevölkerung und nach Süden drängenden Bajuwaren.
    Der Ort blieb kirchliches Zentrum und Sitz von Chorbischöfen bis ins 10. Jh. Im 13. Jh. wurde die erste Kirche aus der Zeit des hl. Modestus durch eine romanische Steinkirche ersetzt. Der heutige spätgotische Neubau mit seiner Doppelturmfassade gehört zu den imposantesten Kirchen Kärntens und wurde von 1430 bis 1459 wahrscheinlich über dem Grundriss des romanischen Vorgängerbaus errichtet. Der dreischifigen, basilikal gestaffelte, gotische Innenraum ist einer der prachtvollsten Kärntens und beeindruckt unter anderem an der Decke des Mittelschiffes mit einem Freskenzyklus des Stammbaums Christi und im Chor mit dem Dreikönigszug bzw. dem bethlehemitischen Kindermord. Die Moderne ist über dem Sakristeiportal mit "Die Errettung Petri" von Herbert Boeckl vertreten. Der zweigeschossige Hochaltar birgt in der Mittelnische die vor einen Strahlenkranz gesetzte gotische Madonna mit Kind. Bemerkenswert sind auch die Kanzel von Johann Pacher, die plastische Gruppe des hl. Nepomuk in der Gloria, die Orgel mit prachtvollem Prospekt sowie in den Seitenchören zwei spätgotische Flügelaltäre. An der südlichen Außenwand der Kirche sind zahlreiche römische Reliefs und spätgotische Grabsteine angebracht. Davor steht im südlichen Kirchhof die wohl schönste gotische Lichtsäule Kärntens. Die Anlage ist umgeben von einer mächtigen Wehranlage mit Karner aus dem 15. Jahrhundert.





    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia