Mitte des 17. Jahrhunderts wurde an diesem Ort eine Wallfahrtskirche gegründet, nachdem hier einige als Wunder gedeuteten Ereignisse stattgefunden hatten. Ausgangspunkt dieser Wunder war eine an einer Buche befestigte Abbildung der heiligen Gnadenmutter, eine Kopie des Gnadenbildes von Mariazell. Das Bildnis selbst wurde aufgrund eines Traumes des Schmiedes und Marktrichters von Gutenstein, der sich siebenfach wiederholte, angefertigt und ebendort im Jahre 1661 an einem Baum befestigt. Bei diesem Bildnis gab es 1664 mehrfach bezeugte wundersame Lichterscheinungen und das Erscheinen einer weißen Taube, die als Heiliger Geist gedeutet wurde. Zudem wurde die Heilung des gelähmten Armes eines Einheimischen auf die Anrufung der "Madonna von Bruchschach", so der damalige Name, zurückgeführt. Die Nachricht über diese Ereignisse verbreitete sich rasch und schon bald war der Ort Ziel von Wallfahrern und Heil Suchenden. Heute befindet sich das wundertätige Gnadenbild auf der Kirchturmspitze der Wallfahrtskirche, mit einer Metallverkleidung vor Wind und Wetter geschützt.
Aufgrund der Ereignisse und der zunehmenden Wallfahrtstätigkeit wurde im Jahre 1665 eine erste hölzerne Kapelle an jener Stelle errichtet, an der auch die heutige Wallfahrtskirche steht. Aufgrund eines Gelübdes nach einem Jagdunfall ließ der Besitzer der Herrschaft Gutenstein, Johann Balthasar II., Graf von Hoyos, im Jahre 1668 den Bau einer Wallfahrtskirche initiieren. Im selben Jahr wurden auch die Wunder, die sich an diesem Ort zugetragen haben, durch Papst Clemens IX. bestätigt. Am 25. Mai 1688 wurde die Kirche durch Kardinal Leopold von Kollonitsch als Kirche zur „hilfreichen Jungfrau Maria“ eingeweiht. Im Jahre 1708 wurde die Kirche durch einen Brand schwer beschädigt, sie wurde auf Betreiben des Reichsgrafen Philipp Josef Hoyos im Jahre 1724 neu errichtet und gleichzeitig vergrößert. Die neuerliche Einweihung erfolgte im Jahre 1727. Die barocke Anlage zeigt in ihrer heutigen Erscheinungsform eine zurückhaltend dekorierte Kirchenfassade mit einem von einem Zwiebelhelm bekrönten Mittelturm.
Am Gesims befinden sich vier Steinfiguren, die die Heiligen Gregor, Joachim, Augustinus und die heilige Anna darstellen.
Der Innenraum ist eine einschiffige Halle, der ein dreijöchiges Querschiff mit je zwei seitlichen Altarnischen vorgebaut wurde (die Erweiterung aus dem Jahre 1727). Links befindet sich der sogenannte Armenseelenaltar und rechts der Schmerzensmutteraltar. Hinter der Kanzel mit Darstellung des Evangelisten Johannes befindet sich der Chorraum mit barockemOratorium. Am Hochaltar ein Gemälde der Himmelskönigin Maria, über der das wundertätige Bild des Wallfahrtsortes schwebt.
Zur Betreuung des Wallfahrtsortes wurde der Servitenorden angefragt, der im Jahr 1672 einen Stützpunkt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche errichtete. Das Klostergebäude ist unmittelbar an die Kirche in stumpfem Winkel angebaut und besitzt wertvolle Stuckdecken aus der Erbauungszeit, speziell im Sommerrefektorium.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia