Auf der Felsenburg in Javier in Navarra im Nordosten Spaniens erblickt am 7. April 1506 Francisco de Yasu y Xavier das Licht der Welt, wo er auch seine Kindheit verbringt. Von Schloss Javier aus führte der Weg des jungen Franz - er war gerade 19 Jahre alt - 1525 zum Studium nach Paris an die dortige berühmte Universität. Hier lernte der junge Spanier wenige Jahre später Ignatius von Loyola kennen. Es war eine Begegnung, die das Leben von Franz entscheidend beeinflussen sollte: Im Jahr 1534 legten Ignatius, Franz Xaver und vier weitere Gefährten ein Gelübde ab, Gott künftig in Armut und Keuschheit zu dienen und als Missionare zu wirken. Drei Jahre später trennten sich die Wege von Franz Xaver und Ignatius.
An seinem 35. Geburtstag, dem 7. April 1541, brach der spanische Priester und Jesuit nach Indien auf, wo er nach dreizehnmonatiger, äußerst beschwerlicher Schiffsreise eintraf. In den ersten beiden Jahren missionierte Franz Xaver unter den armen Perlenfischern an der Südostspitze Indiens; Ende des Jahres 1544 taufte er in nur einem einzigen Monat rund 10 000 Fischer. Im Jahr 1545 begab sich der Missionar wieder auf die Reise. Von Madras aus fuhr er nach Malakka, bald darauf zu den Molukken-Inseln. Überall nahm er sich der Heiden sowie der zwar schon bekehrten, aber mit ihrem neuen Glauben alleingelassenen Neuchristen. Wo Franz Xaver hinkam, versuchte er, Missionsstationen zu gründen, die auch nach seinem Weggang funktionieren würden. Um die Gegebenheiten in den fremden Ländern besser zu verstehen, studierte er zuvor regelmäßig Sprache, Sitten und ursprüngliche Religionsformen.
Nachdem Franz Xaver 1547 nach Malakka zurückgekehrt war, erhielt er die Nachricht von der Entdeckung Japans. Bereits eineinhalb Jahre später machte er sich auf den Weg in das "neue Land". Rund ein Jahr wirkte Franz Xaver dann in Kagoshima am Südzipfel Japans. Er hatte in kürzester Zeit die japanische Sprache erlernt. 1550 wanderte der Jesuitenmissionar unter unermesslichen Strapazen zu Fuß in die Hauptstadt Miyako, das heutige Kyoto, um beim Kaiser vorzusprechen. Doch man ließ ihn nicht zum Herrscher vor. Enttäuscht und völlig erschöpft, kehrte Franz Xaver wieder zurück.
Im November 1551 kehrte Franz Xaver - körperlich inzwischen völlig ausgezehrt - nach Indien zurück. Franz Xaver hatte schon länger ein ein neues Ziel im Auge: China. Er war sich sicher, durch die Christianisierung Chinas auch mehr Einfluss auf Japan gewinnen zu können. Kurz nach seinem 46. Geburtstag nahm er Abschied von seinen Freunden in Goa und machte sich erneut auf die beschwerliche Reise in Richtung Osten. Ende August erreichte Franz Xaver die Insel Sancian vor Kanton, ein Treffpunkt chinesischer und portugiesischer Kaufleute.
Nachdem keine noch so große Strapaze den Missionar Gottes zuvor hatte in die Knie zwingen können, brach ihm nun über der Treulosigkeit der Menschen das Herz. Franz Xaver erkrankte schwer und starb zwei Wochen nach der letzten großen Enttäuschung, die er erlitten hatte, am 3. Dezember 1552.
Franz Xaver stirbt auf der Insel Sancia
Ignatius von Loyola und Franz Xaver
Ignatius von Loyola, Philipp Neri, Franz Xaver, Theresia von Avila und Isidor von Madrid
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf