Fidelis von Sigmaringen

  • Mönch, Priester, Märtyrer OFMCap
    geboren: 1577 in Sigmaringen, Baden-Württemberg
    gestorben: 24. April 1622 in Seewies, Schweiz
    Patron des Erzbistums Freiburg und des Bistums Feldkirch; von Hohenzollern; von Vorarlberg; der Juristen; in Gerichtsangelegenheiten; für die Glaubensverbreitung
    Darstellung: Fidelis ist im Kapuzinerhabit dargestellt, meist mit Schwert, Stachelkeule, mit welcher er erschlagen worden sein soll, und mit Palme als Attribute eines Märtyrers.

    fidelissigmaringen-1.jpgDer Geburtsname von Fidelis lautet Markus Roy. Als Sohn des Bürgermeisters von Sigmaringen wurde er 1577 in dem Hohenzollern-Städtchen geboren. Unter fünf Geschwistern war er der Begabteste und durfte deshalb studieren. An der Universität in Freiburg im Breisgau erwarb er bis zum Jahr 1611 den Doktor beider Rechte sowie der Philosophie. Dazwischen unternahm Markus Roy ausgedehnte Reisen und war in Frankreich als Erzieher adliger Söhne tätig. Von 1611 bis 1612 übte er im Elsaß das Amt des Gerichtsrates aus und hatte unter der Bevölkerung wegen seiner Hilfsbereitschaft und unentgeltlichen Rechtsunterstützung für Bedürftige bald den Namen "Advokat der Armen".
    Doch dann kam die große Umkehr im Leben von Markus Roy. Aus Enttäuschung und Verbitterung über krasse Fehlurteile und Misswirtschaft im Gerichtswesen schloss der inzwischen berühmte Rechtsanwalt seine Kanzlei. Er empfing die Priesterweihe und trat in Freiburg dem Kapuzinerorden bei. Nach einjährigem Noviziat legte er 1613 das Gelübde als Pater Fidelis ab.
    Die Wirkungsstätten von Fidelis waren im Laufe der folgenden Jahre die Schweiz, das Elsaß und Vorarlberg. Er wurde zu einem begehrten Beichtvater, als Prediger hatte er schon bald einen großen Ruf. Die Zeiten waren damals nicht einfach. Der Dreißigjährige Krieg brach aus und entzweite Katholiken und Protestanten, die sich leidenschaftlich bekämpften. Nie wusste der PAter, wie ihm die Zuhörer gesonnen waren.
    Fidelis von Sigmaringen ahnte schließlich den herannahenden Gewalttod voraus. Als ihn seine Vorgesetzten nach Graubünden aussandte, wo die Calvinisten das Werken des Kapuzinerpaters besonders hasserfüllt beobachteten, unterschrieb er bereits alle seine Briefe mit den Worten: "Bruder Fidelis, in Kürze eine Speise der Würmer". Und so sollte es auch kommen. Als Fidelis am 24. April 1622 in Seewies im Norden von Chur predigte, lauerten ihm calvinistische Bauern auf und erschlugen ihn vor der Kirche. Noch im Augenblick des Todes betete Fidelis zu Gott und pries ihn.




    Fidelis von Sigmaringen und Josef von Leonessa


    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf