Als Michele Ghislieri wurde Pius V. am 17. Januar 1504 in Bosco bei Alessandria in Norditalien geboren. Mit 14 Jahren trat er dem Dominikanerorden bei, empfing 1528 die Priesterweihe und hatte in den folgenden 40 Jahren zahlreiche hohe Kirchenämter inne. Bevor er am 7. Januar des Jahres 1566 zum neuen Papst gewählt wurde, war er zehn Jahre lang Bischof von Sutri und Nepi im Norden von Rom.
Von Beginn seines Pontifikates an machte sich Pius V. die Reform der Kirche zu seiner Hauptaufgabe. Er gründete und erneuerte Ämter und Kongregationen an der Kurie, reformierte das Kardinalskollegium und bekämpfte leidenschaftlich Simonie (das Erkaufen von kirchlichen Ämtern mit Geld) und Nepotismus (Vetternwirtschaft). Er drang auf Moral und Sitte beim Klerus und auf strengste Einhaltung des Zölibats. Im Jahr 1570 brachte er ein neues Messbuch heraus, das in großen Teilen bis 1969 gültig war.
Doch nicht in allen Belangen der Kirchenpolitik hatte Pius V. eine glückliche Hand. 1570 exkommunizierte er Elisabeth I. von England, woraufhin die Katholiken auf der Insel noch schärfer als zuvor verfolgt und grausam ermordet wurden. In Feindschaft stand der Papst auch mit dem Spanier Philipp II., weil er das dortige Staatskirchentum scharf verurteilte. Zu dem Österreicher Maximilian II. hatte er ebenfalls kein gutes Verhältnis. Pius V. war nicht unbedingt ein guter Diplomat, dafür verfolgte er während seiner sechsjährigen Amtszeit konsequent seine Reformbestrebungen und sorgte für eine innere Erneuerung der Kirche.
Pius V. starb am 1. Mai 1572 in Rom und wurde in der Kirche S. Maria Maggiore beigesetzt. Seine Grabstätte befindet sich dort in der Sixtinischen Kapelle.
Pius V. und Andreas Avellino
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf