Die Szene mit Maria und dem Engel wurde vielfach in Bildern und Plastiken dargestellt. Die Szene stellt üblicherweise Maria und den Engel im Innenraum eines Hauses dar, wohl als Symbol für Marias Innerlichkeit, Keuschheit und Jungfräulichkeit (vergleiche hortus conclusus). Zuweilen bringt der Engel Maria eine weiße Lilie, ein Symbol der Jungfräulichkeit und Reinheit, während die Gesten des Mädchens Überraschung und Berührtsein ausdrücken. Manchmal wird Maria auch in einem Buch lesend dargestellt, womit auch die Verbindung mit der Ankündigung des Messias beim Propheten Jesaja im Alten Testament unterstrichen wird.
In vielen Darstellungen erscheint auch der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, in anderen Darstellungen wird die Empfängnis durch einen Maria treffenden Lichtstrahl dargestellt.
Die Verheißung der Geburt Jesu an Maria wird nur im Lukasevangelium (Lk 1,26–38 EU) dargestellt.
Als Marias Verwandte Elisabet im sechsten Monat mit Johannes (dem Täufer) schwanger war, erschien der Engel Gabriel in Nazaret bei Maria:
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.“ Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“
Maria erhob den Einwand: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“
Der Engel antwortete: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“
Als Zeichen verwies der Engel auf Elisabet, die nun im Alter einen Sohn empfangen habe, denn für Gott ist nichts unmöglich.
Die Anrede des Engels wurde zum Beginn des bekannten Gebets Ave Maria – „Gegrüßet seist Du, Maria".
Die Magd der Herrn
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia