Porta Sancta

  • Eine Heilige Pforte (lat.: Porta sancta) ist ein bestimmter Eingang einer Kathedralkirche, der nur zu Heiligen Jahren geöffnet ist. Die feierliche Öffnung und Schließung durch den zuständigen Bischof markieren Beginn und Abschluss eines Jubeljahres. In einem Brief aus dem Jahre 1400 heißt es: „Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben ...“

    Im Besitz einer Heiligen Pforte sind die vier Papstbasiliken und Basilicae maior (ehemalige Patriarchalbasiliken) in Rom:


    portasancta-1.jpg Lateranbasilika Sankt Johannes im Lateran (San Giovanni in Laterano), Erzbasilika, Kathedrale von Rom, ehem. Patriarchat des Westens
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    Basilika Sankt Peter im Vatikan (San Pietro in Vaticano), auch Petersdom genannt, ehem. Lateinisches Patriarchat von Konstantinopel. Im Jahre 1950 wurden die Bronzetüren an der Heiligen Pforte angebracht, die Szenen aus der Heilsgeschichte darstellen.
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    Basilika Sankt Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le Mura), ehem. Lateinisches Patriarchat von Alexandria
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    Basilika Santa Maria Maggiore, ehem. Lateinisches Patriarchat von Antiochia


    Das Eintreten in eine Patriarchalbasilika in Rom durch die Heilige Pforte bedeutet den Zugang zu Christus, der gesagt hat: „Ich bin die Tür. Wenn einer durch mich hineingeht, wird er Heil erfahren; er wird hineingehen und herausgehen und Weide finden.“ Daher geht jeder Pilger, der während des Heiligen Jahres nach Rom kommt, und den Jubiläumsablass erlangen will, singend und betend durch die verhältnismäßig schmalen Heiligen Pforten. Mit dem Durchschreiten wird der Übergang von der Schuld zur Gnade symbolisiert. Der Brauch erinnert an die frühchristliche Praxis, wonach Neu-Christen die Kirchenschwelle erst nach Erfüllung der Aufnahmebedingungen und schwere Sünder sie erst nach Sühne ihrer Schuld überschreiten durften.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia