Sarnen, Schweiz

  • Das Kloster St. Andreas ist ein Benediktinerinnenkloster in Sarnen im Kanton Obwalden in der Schweiz. Das Kloster wurde um das Jahr 1120 in Engelberg gegründet. Zusammen mit dem Kloster Engelberg bildete es ein Doppelkloster. Die geschichtlichen Quellen belegen nicht genau, ob die Gemeinschaft gleichzeitig mit dem Mönchskonvent gegründet worden ist. Sicher ist dagegen, dass das Doppelkloster in Engelberg bis ins Jahr 1615 existierte. Am 18. Februar 1615 wurde der Frauenkonvent nach Sarnen verlegt.

    sarnen-1.jpgKloster St. Andreas

    Das Kloster St. Andreas wurde um das Jahr 1120 in Engelberg gegründet, ob gleichzeitig mit dem dortigen Männerkloster, ist nicht sicher überliefert. Sicher ist nur, dass das Doppelkloster in Engelberg bis 1615 existierte, als der nach einer Zeit des Niedergangs nur noch aus sieben Schwestern bestehende Frauenkonvent nach Sarnen verlegt wurde. 1617 wurde der Vorsteherin der Titel einer Äbtissin zuerkannt.
    In Sarnen erstarkte das monastische Leben wieder und die Gemeinschaft wuchs. Um 1730 zählte sie 28 Schwestern. 1817 übernahmen die Schwestern Unterrichtsaufgaben an der Primarschule Sarnen (bis 1980) und stellten zeitweise auch Klassenräume zur Verfügung.
    1882 gingen einige Sarner Schwestern im Gefolge der Engelberger Mönche nach Amerika (Gervais, Oregon) und 1938 nach der Übernahme des Priesterseminars Yaoundé durch die Abtei Engelberg nach Kamerun.
    Die Sarner Klostergemeinschaft besteht aus zwölf Schwestern, deren wichtigste Aufgabe neben dem Chorgebet die Betreuung der Wallfahrt zu dem berühmten Sarner Jesuskind ist, einer 50 Zentimeter hohen gotischen Holzfigur aus dem 14. Jahrhundert. Äbtissin ist M. Pia Habermacher OSB.


    sarnen-2.jpgSarner Jesuskind

    Das Sarner Jesuskind ist eine 50 Zentimeter hohe gotische Holzfigur aus dem 14. Jahrhundert.
    Das Jesuskind wird von Gläubigen verehrt und macht das Kloster zum viel besuchten Wallfahrtsort. Briefe und Zettel mit Sorgen und Wünschen der Gläubigen legen die Schwestern zum Jesuskind und nehmen die Bitten in ihre Gebete auf.

    Wie durch ein Wunder wurde das Sarner Jesuskind von der Hochwasser-Katastrophe im August 2005 verschont. Das Gnadenbild wurde in jener Augustnacht des Hochwasser an einem sicheren Ort im ersten Stock des Klosters untergebracht.
    Auffallend ist bei dieser Figur ist, dass das Jesuskind sein rechtes Beinchen hochgezogen und die Weltkugel darauf abgestellt hat. Mit der linken Hand zeigt es auf sein gottmenschliches Herz.
    Nach einer alten Überlieferung von 1634 ist diese aussergewöhnliche Stellung auf eine Klosterfrau zurückzuführen, welche wegen Erkrankung nicht zur Christmette gehen konnte.
    Je nach liturgischer Zeit werden dem Jesuskind andere Gewänder angezogen. Die Palette reicht von Kleidern aus rosa Moiré über weissen Rips, Leinen- und verschiedenfarbene Seidenstoffe bis hin zu mit kostbaren Metallstücken verziertem dunkelrotem Samt, der Teil eines Prunkkleides der Königin Agnes von Ungarn war und den Klosterfrauen 1364 geschenkt wurde.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia