Schutzmantelmadonna

  • Eine Schutzmantelmadonna ist eine Mariendarstellung (Madonna), die die Gläubigen unter ihrem ausgebreitetem Mantel birgt. Diese Haltung symbolisiert den Schutz Mariens.

    schutzmantelmadonna-1.jpgSchutzmantelmadonnen gibt es in der bildenden Kunst seit dem 13. Jahrhundert. Das Motiv basiert zunächst allgemein auf dem Rechtsbrauch des Mantelschutzes, wonach man einer Person durch Bedecken mit seinem Mantel rechtlichen Schutz gewährt. In der russisch-orthodoxen Kirche, wo die Verehrung der Schutzmantelmadonna (russ. Pokrov) Mariens seit dem 12. Jahrhundert dadurch dokumentiert ist, dass Kirchen und Klöster ihrem Patrozinium unterstellt wurden und die Schutzmantelmadonna ein eigenes Fest am 2. Oktober hat, knüpft die ikonographische Tradition noch besonders an die byzantinische Marienerscheinung des seligen Andreas Salós, des „Narren“ Christi, an, der im 10. Jahrhundert die Gottesmutter in Konstantinopel in der Blachernen-Kirche ihren Schleier vom Haupt nehmen und über die Gläubigen breiten sah (siehe Maphorion). In der russischen Tradition sind vor allem zwei Bildtypen vertreten: Maria breitet ihren Mantel aus, oder dieser wird von schwebenden Engeln über ihr gehalten.
    In der römisch-katholischen Kirche waren es besonders die Zisterzienser und Dominikaner, die durch Predigten über neue Schutzmantelvisionen – in denen die Gottesmutter die Mitglieder des jeweiligen Ordens unter den besonderen Schutz ihres Mantels nimmt – die Verehrung Mariens als Schutzherrin der Gläubigen förderten.
    In der Ikonographie der Westkirche wird die Schutzmantelmadonna stehend dargestellt, sofern sie nicht das Jesuskind im Arm hält, mit ausgebreiteten Armen über einer Schar von Gläubigen, Ordensmitgliedern, Angehörigen des Klerus oder auch Stifterfiguren.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia