Sonntagberg, Niederösterreich

  • Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Heiligen Dreifaltigkeit und zum hl. Michael ist eine römisch-katholische Kirche im Kirchweiler Sonntagberg in der Gemeinde Sonntagberg im Bezirk Amstetten in Niederösterreich. Im Jahre 1964 wurde die Kirche zur Basilika minor erhoben. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Der monumentale, barocke Kirchenbau im basilikalem Schema mit Doppelturmfassade und einem Querhaus steht in weithin sichtbarer und dominierender Lage. Die Basilika bildet mit dem Hospiz, dem Pfarrhof und Gasthöfen den Kirchweiler Sonntagberg.

    sonntagberg-1.jpgEs gibt eine Gründungslegende mit dem Traum eines Hirten und dem sogenannten Zeichenstein, ein großer Naturstein. Vom Stift Seitenstetten unter Abt Benedikt I. wurde 1440 eine Kapelle errichtet. Urkundlich wurde 1477 das Patrozinium Dreifaltigkeit genannt. Die Kapelle wurde bereits im 15. Jahrhundert das Ziel von Wallfahrten. Während der Reformationszeit wurden die Wallfahrten von den Herren von Gleiß behindert. 1490 wurde eine spätgotische Kirche geweiht. 1614 wurde auf dem Zeichenstein eine Kupfertafel mit einem Gnadenstuhlbild, der Darstellung der Dreifaltigkeit, angebracht. 1651 wurde eine Bruderschaft gegründet. Ab 1666 nahmen die jährlichen Wallfahrten zu. Von 1706 bis 1732 wurde die heutige Kirche nach den Plänen von Josef Munggenast (1706–1717) und Jakob Prandtauer(1708–1732) ähnlich der Klosterkirche vom Stift Melk errichtet. Die Kirche wurde 1729 geweiht, 1783 zur Pfarrkirche und 1964 zur Basilika minor erhoben. Die Basilika wurde mehrmals restauriert: von 1865 bis 1891, von 1965 bis 1966 innen und von 1981 bis 1984 außen.
    Der gesamte Kirchenbau ist von einem ebenen gepflasterten Podestplateau mit einer sogenannten Galerie mit Entlüftungs- und Entwässerungssystemen umgeben. Die Ebene wird bei der Hauptfassade im Westen über einen repräsentativen Stiegenaufgang mit Eisengittern erschlossen.
    Der bemerkenswerte barocke Hochaltar als autonomer Rundtempel auf einem hohen Sockel mit zwölf kannelierten Freisäulen – die zwölf Stämme Israels symbolisierend – wurde von 1751 bis 1757 nach einem Entwurf des Architekten und Bildhauers Melchior Hefele erbaut. Im Zentrum des Hochaltars steht das Gnadenbild der Hl. Dreifaltigkeit aus dem Jahr 1614 in einem reichen, silbergetriebenen und ziselierten Rahmen des Goldschmiedes Josef Wilhelm Riedl. Das Gnadenbild mit dem Rahmen wird von zwei marmornen Engeln des Bildhauers Jakob Christoph Schletterer getragen. Unter dem Gnadenbild ist ein Teil des Zeichensteins und davor ein markanter aus zwei Wurzeln entspringender, siebenarmiger Leuchter mit qualitätvollen Skulpturen des Moses, Aaron, Melchisedek und Ezechiel von Schletterer. In der Sockelzone sind vier vergoldete Bleireliefs von Hefele mit den Darstellungen der Predigt des Johannes der Täufer, Mariä Verkündigung, Christus am Ölberg und Johannes erblickt das Himmlische Jerusalem. Der Tabernakel mit einem Baldachin von Hefele ist mit verehrenden Seraphimengeln von Schletterer verbunden. Vor dem Hochaltar stehen zwei mächtige Standleuchter aus 1682. Acht barocke Seitenaltäre stehen sich paarweise gegenüber.




    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia