Christusmonogramm IHS

  • Das Nomen sacrum IHS leitet sich von der Transkription der ersten beiden und des letzten Buchstaben des griechischen Namens Jesu, Iota-Eta-Sigma-Omikron-Ypsilon-Sigma oder ΙΗΣΟΥΣ, also JESUS, ab. Das I ist das griechische Iota, das H das Eta und das S das Sigma.

    ihs-1.jpgIHS als Kurzform des Namens Jesus kann man in Bibeln des Mittelalters und an anderen Stellen sehr häufig finden. Bis ca. 1450 wurden in Bibeln und Urkunden die Worte Jesus und Christus und andere Nomina sacra praktisch nie ausgeschrieben. Zunächst war dieses Kürzel mit einem darüber liegenden Kürzungsstrich versehen, der dann später zum Kreuz umgeformt wurde. Verwendet wird diese Kurzform im Spätmittelalter, die gebräuchlichste Verwendung erfolgte seit der Gründung durch die Gesellschaft Jesu. Das Monogramm findet sich auch häufig als Ornament an Kirchen oder auf Paramenten.
    Eine volkstümliche Deutung für IHS ist – unter mehreren anderen – im Deutschen auch „Jesus, Heiland, Seligmacher“. Verbreitet ist auch die lateinische Lesart Iesus Hominum Salvator („Jesus, der Retter der Menschen“), wie sie z. B. Bischof Walter Mixa als seinen Wahlspruch verwandte.
    In älteren (mittelalterlichen) Schreibweisen fehlen weitere Attribute, auch das Kreuz, das bei Fraktur bisweilen auch durch einen Querstrich im linken (höheren) senkrechten Strich des „H“ angedeutet ist. Später scheint das Monogramm um solche erweitert worden zu sein. Hypothetisch wird gelegentlich vermutet, dass das „V“ unter das IHS gesetzt wurde. In der Regel sind dort aber Nägel zu finden, was dann einer Umdeutung des „V“ entspräche, und die Anzahl auf drei erhöht – für die Kreuzigung wurden mindestens drei Nägel benötigt – und mit einem Herzen oder anderen Attributen versehen, wie es in zahlreichen Darstellungen an Bauernhäusern, in Kirchen und anderen Orten zu sehen ist
    Auch diese Symbole wurden wieder fallweise umgedeutet; so werden bei den Jesuiten stellenweise die drei Nägel als Symbole für die drei grundlegenden Ordensgelübde Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam interpretiert.
    Typisch für das ausgehende Mittelalter ist die Anbringung des Jesus-Monogramms in einem Strahlenkranz, der den vom Leib Christi ausgehenden Glanz symbolisiert.





    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia