Rochus kam um das Jahr 1295 in der südfranzösischen Stadt Montpellier als Sohn frommer Eltern zur Welt. Nachdem er Vater und Mutter früh verloren hatte, verschenkte er seinen gesamten Besitz unter den Armen der Stadt um fortan als mittelloser Pilger durch die Welt zu ziehen. Der erste Weg führte Rochus nach Rom. Unterwegs offenbarte der junge Mann seine Gabe der Wunderheilung: Er heilte unzählige Pestkranke allein durch das Kreuzzeichen. Auch in Rom rettete er auf diese Art viele Kranke vor dem Tod. Auf der Rückreise in die Heimat erkrankte Rochus in Piacenza selbst an der Pest.
Über das weitere Geschehen berichtet ebenfalls eine Legende: Rochus, stark geschwächt und dem Tod nahe, legte sich in einer Hütte vor der Stadt zum Sterben nieder. Da erschien ihm plötzlich ein Engel und sprach ihm Mut zu. Ein Hund brachte dem Todkranken täglich frisches Brot. Rochus gesundete schließlich und konnte seine Heimreise fortsetzen. In seiner Heimatstadt Montpellier aber erkannte ihn niemand mehr; man hielt Rochus für einen Spion und warf ihn den Keller. Demütig, wie er immer gewesen war, ertrug Rochus alles Leid, das ihm zugefügt wurde, und verschwieg seine wahre Herkunft. Nach fünfjähriger qualvoller Haft erlöste am 16. August 1327 der Tod den erst 32jährigen Christen. Die Legende erzählt, dass man Rochus erst auf dem Sterbebett an einem Muttermal erkannte habe.
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf