Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung
Michael Schöpfl war Tuchmachergeselle und ursprünglich Protestant. Er pilgerte 1643 während des Dreißigjährigen Krieges von Iglau in Mähren nach Rom und trat zum katholischen Glauben über. Auf dem Rückweg musste er um sein Leben bangen, weil er unter Kriegswerber geraten war, und versprach in Todesgefahr, dass er als Einsiedler Gott dienen wolle, wenn er gerettet würde.
Nach einer Legende bat er um ein Zeichen, wo er eine Kapelle bauen solle. Als er am 21. September 1644 an den Platz des jetzigen Kirchwaldes kam, sah er den Schuh des Jesuskindes auf dem Gnadenbild offen. Da wusste er, dass er hier die Kapelle bauen könne. Auf diese Legende weist eine Lüftlmalerei an einem alten Bauernhaus in der Gritschen hin.
Schöpfl richtete sich als Einsiedler im Kirchwald am Fuß des Heubergs in der Nähe einer Quelle ein. Die Quelle galt als schädlich für Mensch und Tier, doch als er geweihtes Wasser hineingoss und seine römischen Reliquien ins Wasser legte, erhörte Maria seine Gebete. Das Wasser wurde sogar heilkräftig, sodass Kranke aus der ganzen Umgebung kamen und durch das Wasser gesundeten.
Schon bald entwickelte sich eine häufig besuchte Wallfahrtsstätte. Die jetzige Kirche wurde 1720 von Wolfgang Dientzenhofer aus Aibling (nicht zu verwechseln mit Wolfgang Dientzenhofer aus St. Margarethen) erbaut. Die heutige Innenausstattung entstand 1756 mit drei Altären und einer Kanzel im Rokokostil. In der Mitte des Hochaltars ist das Gnadenbild, eine Kopie der Maria Schnee aus Rom – eine byzantinische Ikone – in einen prachtvollen Strahlenkranz eingearbeitet.
Hinweise
- Quelle
- Wikipedia