Dorfen, Bayern

  • Die Wallfahrts- und Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Dorfen auf dem Ruprechtsberg über Dorfen ist ein fast kompletter Neubau von 1784. Nach Einsturz des Langhaus-Gewölbes im Jahr 1782 erfolgte unter Einbeziehung des spätgotischen Chors und Turmunterbaus ein Wiederaufbau durch Mathias Rösler. Es entstand ein frühklassizistischer Wandpfeilerbau von 54 Meter Länge.

    dorfen-1.jpgWallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt

    Im Hochmittelalter stand an gleicher Stelle eine Marienkapelle, die um 1350 durch die große gotische Hallenkirche ersetzt wurde. Von Anbeginn an war Dorfen eine Filiale der Pfarrei Oberdorfen. Die ersten Wallfahrten zur Muttergottes nach Dorfen dürften schon im 15. Jahrhundert eingesetzt haben. Sicheres darüber gibt es jedoch erst seit 1632, da davor liegende Aufzeichnungen im Dreißigjährigen Krieg verlorengegangen sind. Die oberhirtliche Bestätigung des wundertätigen Marienbildes war im Jahre 1707. Da der rasant ansteigende Pilgerzustrom nur von einer großen Zahl Priester bewältigt werden konnte, entstand 1717–19 im Westen der Wallfahrtskirche ein Priesterhaus, zwischen 1775 und 1804 war dort auch ein Teil des Freisinger Priesterseminars untergebracht. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts erreichte die Wallfahrt ihren Höhepunkt: an die vier Millionen Wallfahrer kamen zum heiligen Berg Dorfens, zuweilen zweitausend an einem Tag. Im Jahr 1785 empfingen 58.000 Pilger in Dorfen die Kommunion, zwischen April und November wurden 5.400 Messen gelesen. 1782 stürzte das Langhaus der Kirche ein und daraufhin wurde die Kirche unter Einbeziehung des spätgotischen Chors und Turmunterbau von Mathias Rösler als frühklassistische Hallenkirche wieder aufgebaut. Nach der Säkularisation 1803 ließ der Zustrom an Pilger stark nach. 1813 wurde Dorfen zur eigenständigen Pfarrei, mit den Filialen Marktkirche St. Vitus, Pestkirche St. Sebastian, St. Andreas Kleinkatzbach, St. Peter und Paul Hampersdorf, St. Johannes d. T. Jaibing, St. Jakobus Jakobrettenbach, St. Nikolaus Staffing sowie die mittlerweile abgebrochene Hl. Blut Rinning.
    Das Innere, dreiachsig durch kräftige Kompositwandpfeiler und Kappengewölbe raumgestaltet, wird geprägt von dem sparsamen Stuck und den Deckenfresken von 1786 sowie dem spätbarocken Hochaltar. An den Wandpfeilern sind hervorragende Figuren der Zwölf Apostel (teilweise von Christian Jorhan dem Älteren) angebracht. Die Deckenfresken, die Johann Huber angefertigt hat, zeigen von der Empore zum Chor „Engelskonzert“, Geburt Mariä, Mariä Heimsuchung, Darstellung Jesu im Tempel sowie (im Chor) fünf Ausrufungen aus der Lauretanischen Litanei und dem Maria Himmelfahrts-Patrozinium. Die beiden in blau gehaltenen Seitenaltäre mit Altarblättern von Josef Huber sind den Heiligen Johann Nepomuk und Bischof Nikolaus gewidmet; auf deren Leuchterbänken Silberbüsten von Hll. Joachim und Anna.


    dorfen-2.jpgGnadenbild Maria Dorfen

    Das Gnadenbild Maria Dorfen wurde um 1740 geschaffen zu einem Hochaltar welcher von 1740 bis 1749 errichtet wurde, nach einem Entwurf aus 1728 von Egid Quirin Asam. Das Gnadenbild zeigt eine sitzende Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Schoß. Der Altar wurde im Jahre 1868 durch einen Altar im neuromanischen Stil ersetzt. Von 1963 bis 1971 wurde der Hochaltar nach dem Entwurf von Asam rekonstruiert.


    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia