Als Sohn der Adelsfamilie Guzman kam Dominikus um das Jahr 1170 in dem altkastilischen Ort Caleruega, südöstlich von Burgos, zur Welt. Nach einer hervorragenden Schulbildung studierte er an der Domschule Palencia Philosophie und Theologie. Nach zehn Jahren empfing er die Priesterweihe und wurde Mitglied des regulierten Domstiftes von El Burgo de Osma unweit seines Heimatortes. Während einer Reise mit Bischof Diego von Azevedo nach Rom kam Dominikus auch durch Südfrankreich.
Beim Anblick der allgemeinen Verwirrung, die hier herrschten, erwachte in Dominikus der Wunsch, als Missionar zu wirken. Er erkannte, dass nur das eigene gute Vorbild dabei helfen konnte, die Abgefallenen wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen. Der Glaubensbote und seine gleichgesinnten Gefährten zogen von nun an Tag für Tag durch die Ortschaften und Städte, demütig und bescheiden, gekleidet wie armselige Bettler, heroisch im Fasten, auf die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung angewiesen. Allein durch dieses Vorbild wurden viele den Irrlehren verfallene Gläubige wieder zum Katholizismus zurückgeführt. Die ergreifenden Predigten, die Dominikus und seine Mitgefährten hielten, taten ein übriges. Mir seiner großen Menschenkenntnis und seiner überfließenden Liebe zu den Menschen gelang es dem Missionar aus Kastilien, die Herzen der Südfranzosen zu gewinnen.
Dieses Wirken von Dominikus war die Keimzelle seines Predigerordens. Im Jahr 1215 gründete Dominikus in Toulus eine Gemeinschaft von Predigern, der er die Regel des heiligen Augustinus gab. Armut und Studium sollten die beiden Grundsätze des Prediger- und Bettelordens sein. Die Ideen von Dominikus zündeten schnell. Mit kaum vorhersehbarer Geschwindigkeit breitete sich der Predigerorden in ganz Europa aus. Auch zahlreiche Dominikanerinnenklöster entstanden.
Leben und Wirken von Dominikus waren geprägt vom Kampf um das Seelenheil der Menschen. Dominikus war der Seelsorger schlechthin, sein Orden im wesentlichen das Vorbild aller Seelsorgeorden. Die große Persönlichkeit des Ordensgründers, seine Unbeugsamkeit bei der Durchsetzung seiner Vorstellungen und nicht zuletzt sein großartiges Organisationstalent verhalfen dem Dominikanerorden schnell zu großem Ansehen. Nicht lange aber durfte Dominikus seine Erfolge erleben; bereits am 6. August 1221 starb er während einer Missionarsreise in Bologna, wo er dann seine letzte Ruhestätte fand.
Erscheinung von Soriano
Die Erscheinung von Soriano ist ein Gemälde von Giovanni Francesco Barbieri, das den heiligen Dominikus darstellte, der in einer Hand eine Buch und in der anderen eine Lilie hielte, die Symbole die die Weisheit der Mitglieder des Ordens beziehungsweise ihre Reinheit darstellen.
Dominikus und Vinzenz Ferrer
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf