Niklaus von der Flüe, im Volksmund auch Bruder Klaus genannt, kam im Jahr 1417 auf dem Flüeli bei Sachseln zur Welt. Um das Jahr 1444 heiratete er Dorothea Wyss, die ihm im Laufe der Ehejahre zehn Kinder schenkte. Niklaus war LAndwirt auf seinem eigenen Hof, Ratsherr und Richter und gehörte zu den angesehensten Bürger der Gegend. In den Jahren 1440 bis 1444 nahm er am Krieg gegen Zürich und 1460 am Thurgauer Feldzug teil.
Am 16. Oktober 1467 dann verließ Niklaus von der Flüe Frau, Kinder - das jüngste war gerade 16 Monate alt -, um fortan als Einsiedler zu leben. Nikolaus wollte ins Elsaß wandern, wo zu jener Zeit viele Mystiker lebten. Schon auf dem Weg erfassten ihn jedoch großes Heimweh und ein innerer Schmerz, worauf er in seine Heimat zurückkehrte und sich in der Ranft-Schlucht eine Zelle baute. Hier nun lebte Niklaus in den folgenden 19 Jahren. Er aß in diesen zwei Jahrzehnten nichts, lebte nur von der Eucharistie, die er in der Kirche von Sachseln empfing. Eine vom Diözesanbischof angeordnete Untersuchung bezeugte diese Tatsache. "Bruder Klaus", wie er jetzt hieß, wurde, erleuchtet durch Visionen, zum Ratgeber für die Großen und Mächtigen, aber auch für kleine Bauern, für Hilfesuchende aus der Umgebung und für weit Angereiste.
Niklaus von Flüe starb am 21. März 1487 in seiner Einsiedelei, 70 Jahre alt.
Bruder Klausens gewöhnliches Gebet:
O mein Gott und mein Herr, nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.
O mein Gott und mein Herr, nimm von mir
alles, was mich hindert gegen [zu] dir.
O mein Gott und mein Herr, gib mir
alles, was mich fördert zu dir. Amen.
Die letzte Ruhestätte in Sachseln, Schweiz
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf