Christophorus

  • Märtyrer
    geboren: 2. Jh.(?) in Kanaan oder Lykien, heute Türkei
    gestorben: um 250(?) in Lykien(?)
    Patron des Verkehrs und vieler Berufsgruppen, die mit dem Verkehr etwas zu tun haben, wie Chauffeure, Kraftfahrer, Fuhrleute, Flößer, Schiffer, Fährleute, Seeleute; der Pilger; der Reisenden; der Athleten; von Bergstraßen; der Bergleute, Zimmerleute, Hutmacher, Färber, Buchbinder, Schatzgräber, Obsthändler, Gärtner; von Festungen; der Kinder; gegen einen unerwarteten Tod; gegen die Pest; gegen Seuchen; gegen Feuer und Wassergefahren; gegen Dürre, Unwetter und Hagel, gegen Augenleiden, Zahnschmerzen und Wunder; Nothelfer
    Darstellung: Fast immer ist der Nothelfer als Riese, das Christuskind auf der Schulter, einen Stab in der Hand, dargestellt. Auch als Märtyrer oder als Krieger wurde Christophorus abgebildet.

    christophorus-1.jpgChristophorus wurde möglicherweise gegen Ende des 2. Jh. in Kanaan geboren und erhielt von seinen heidnischen Eltern den Namen Reprobus. Erwachsen glich er einem Riesen, so groß und gewichtig war er geworden. Reprobus verließ seine Heimat, um sich, so erzählt es die Legende, auf die Suche nach dem mächtigsten Herrscher der Welt zu machen und diesem zu dienen.
    Auf seiner Reise soll der Riesenmensch auf einen Einsiedler gestoßen sein, der ihm befahl, auf seinem gewaltigen Körper Menschen durch einen nahegelegenen Fluss zu tragen. Eines Tages half Reprobus einem kleinen Kind durch das Wasser. Doch auf halber Flussstrecke wurde die Last schwerer und schwerer. Reprobus drohte zu ertrinken. Als er erschöpft am anderen Ufer ankam, sagte das Kind zu ihm: "Jesus Christus war deine Bürde. Du hast mehr als die Welt getragen." Christus gab sich so zu erkennen, tauchte den Riesen Reprobus sodann unter das Wasser und taufte ihn auf den Namen Christophorus, was in der griechischen Sprache "Christus-Träger" bedeutet.
    Eine zweite Überlieferung berichtet, der Christ Christophorus sei in seiner Heimat Lykien (heute in der südlichen Türkei) von seinem König, einem strengen Christenverfolger, verhaftet und in den Kerker geworfen worden. Um ihn foltern zu lassen, musste der König 400 Soldaten beordern, da die zuerst eingesetzten 200 Männer mit dem riesigen Gefangenen nicht zurechtkamen. Viele Soldaten heidnischen Glaubens bekehrten sich angesichts der mutigen Haltung von Christophorus. Andere wiederum traten zum Christentum über, als sie sahen, wie die auf Christophorus abgeschossenen Pfeile entweder in der Luft stehen blieben oder vom Körper ihres Opfers abprallten. Ein Pfeil soll dem König das Auge durchbohrt haben. Nach tagelangem Martern fiel Christophorus erschöpft, aber nicht tödlich verletzt zu Boden. Da ließ ihn der ungeduldige Herrscher schließlich von mehreren Soldaten enthaupten. Das Todesjahr von Christophorus lag möglicherweise um 250.



    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf