Beuron, Baden-Württemberg

  • Die Erzabtei St. Martin zu Beuron ist ein seit 1863 bestehendes Benediktinerkloster in Beuron im Oberen Donautal und Stammkloster der Beuroner Kongregation. In den Gebäuden bestand zuvor zwischen dem 11. Jahrhundert und 1803 das Augustiner-Chorherrenstift Beuron.

    beuron-1.jpgErzabtei Beuron

    Eine erste Klostergründung erfolgte um das Jahr 777. Das Kloster in Beuron wird im Jahr 1097 erstmals urkundlich erwähnt, indem das 1077 gegründete Augustiner-Chorherrenstift (gehörig zur lateranensischen Augustinerkongregation) von Papst Urban II.bestätigt und unter päpstlichen Schutz gestellt wird. Beuron war eines der ältesten Augustiner-Chorherrenstifte Deutschlands. Kloster und Kirche standen von Anfang an unter dem Schutz des hl. Martin von Tours und der Gottesmutter Maria.
    Dem Kloster gehörten bedeutende Güter zwischen Donau, Neckar und Lautert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster beinahe vollständig zerstört. Doch bereits 1694 beauftragten die Chorherren Franz Beer mit dem Wiederaufbau des Ost- und Westflügels. 1732 bis 1738 baute dann Matthias Scharpf die Kirche neu.
    Die Säkularisation hob 1803 das Stift Beuron auf und übertrug es mit allen Besitzungen dem fürstlichen Haus von Hohenzollern-Sigmaringen. Das verlassene Kloster diente als Militärspital und in Friedenszeiten wurden einige Räume als Amtswohnungen verwendet.
    Nach 60 Jahren, am 6. Dezember 1862, ermöglichte eine Stiftung der Fürstin-Witwe Katharina von Hohenzollern-Sigmaringen den Neubeginn des klösterlichen Lebens. Die Fürstin stellte die Klosteranlage den Benediktinern Maurus und Placidus Wolter zur Verfügung, die sie in Rom kennengelernt hatte. Die beiden Brüder waren Mönche der Abtei St. Paul vor den Mauern. Am Pfingstmontag 1863 begann das Chorgebet in Beuron, und 1868 wurde Beuron zur Abtei erhoben.
    Der Konvent blühte rasch auf und die Klosteranlage musste um den Refektoriumstrakt, den Gästeflügel, den Kleriker- und den Bibliotheksbau erweitert werden. Durch zahlreiche Neugründungen der Beuroner Mönche entstand die Beuroner Benediktinerkongregation und das Mutterkloster wurde 1887 zur Erzabtei.



    Gnadenkapelle

    Die Pieta aus Lindenholz aus dem 15. Jahrhundert ist das Ziel der meisten Pilger, die nach Beuron kommen. Das Gnadenbild wird einer schwäbischen Künstlerwerkstatt zugeschrieben, wurde öfters restauriert und teilweise ergänzt, präsentiert sich aber in den wesentlichen Teilen heute noch in der Originalfassung. Es war schon zu Zeiten des Augustinerchorherrenstifts der Anziehungspunkt für viele Wallfahrer und wird in der Passionszeit besonders verehrt.
    Im Jahr 1898 errichteten die Beuroner Mönche dem Gnadenbild eine eigene Kapelle. Dieses Gesamtkunstwerk wurde von den Mönchen bis ins letzte Detail selber geschaffen und ist ein eindrückliches Beispiel für dei Beuroner Kunst. Die Kapelle wurde 1899 geweiht und das Gnadenbild wurde nach Fertigstellung der Ausstattung im Jahr 1904 übertragen.
    Im Zentrum der Gnadenkapelle steht ein kleiner Altar, über dessen Tabernakel die Pieta thront. Die Kuppel zeigt Maria mit dem Christuskind von Engeln umgeben. Die Wände sind geschmückt mit alttestamentlichen Vorbildern Marias sowie herausragenden Heiligengestalten und Anrufungen aus der lauretanischen Litanei.



    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia