Bernhard erblickte um das Jahr 1090 als drittes von sieben Kindern des burgundischen Edelmannes Tezelin auf dem Familienschloss Fontaines-les-Dijon das Licht der Welt. Zusammen mit vier seiner Brüder und rund 30 jungen Männern, die er alle geworben hatte, trat der 22jährige Bernhard 1112 in das Reformkloster Citeaux ein, dem ersten Kloster des 1098 von Robert von Molesme gegründeten Zisterzienserordens. Bereits drei Jahre später wurde der 25jährige zum Gründerabt des Klosters Clairvaux. Fast 70 weitere Klosterneugründungen erfolgten noch zu Lebzeiten Bernhards.
Große Berühmtheit erlangte Bernhard von Clairvaux als leidenschaftlicher Kreuzzugsprediger. Untrennbar ist mit seinem Namen der von Vezelay verbunden. In dieser burgundischen Basilika hielt Bernhard an Ostern 1146 vor Ludwig VII. seine erste flammende Predigt. Er sprach so überzeugend, dass der König und alle Edelleute, die sich versammelt hatten, begierig das Kreuz aus der Hand des Abtes von Clairvaux entgegennahmen. Von Vezelay aus zog Bernhard auch noch in den Norden des Landes sowie nach Flandern und ins Rheinland. Überall schlug ihm große Begeisterung entgegen. Bernhard, der alle Möglichkeiten zum "Aufstieg" innerhalb der Kirchenhierarchie gehabt hätte, blieb zeitlebens demütig und bescheiden. Er verkörperte das Idealbild eines Mönches. Alle Ehrenämter, die ihm angeboten wurden, lehnte er entschieden ab, so auch Ernennungen zum Bischof von Genua und Mailand. Seine schwerste Enttäuschung erlebte Bernhard, als der von ihm so leidenschaftlich unterstützte Zweite Kreuzzug 1149 scheiterte. Von diesem Schmerz erholte er sich nie mehr ganz.
Im Alter von 63 Jahren starb der unvergessene Ordensmann Bernhard von Clairvaux an einer schweren Magenkrankheit am 20. August 1153, erschöpft und ausgezehrt. Beigesetzt wurde er in der Abtei Cluny, das Grab ist heute nicht mehr vorhanden.
Hinweise
- Quelle
- Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf