Ulrich von Augsburg

  • Bischof
    geboren: um 890 in Augsburg, Bayern
    gestorben: 4. Juli 973 in Augsburg
    Patron des Bistums und der Stadt Augsburg; von St Ulrich im Grödnertal; der Winzer, Fischer und Weber; der Reisenden und Wanderer; der Sterbenden; bei schwerer Geburt; gegen Krankheiten, Fieber, Schwäche des Körpers; gegen Tollwut; gegen Raten- und Mäuseplage; gegen Wassergefahren und Überschwemmungen
    Darstellung: Ulrich ist so gut wie immer im Bischofsgewand und meist mit einem Fisch dargestellt. Entsprechend seines Patronates, wurde Ulrich oft auch mit Ratten abgebildet. Häufig ist der Bischof auch auf einem Pferd zu sehen, ein Hinweis auf seine Teilnahme an der Ungarnschlacht auf dem Lechfeld.

    ulrichvonaugsburg-1.jpgUlrich war der Sohn des Gaugrafen Hupald von Dillingen und stammte aus dem Adelsgeschlecht der Hupaldinger, den Vorfahren der Grafen von Dillingen. Seine Mutter Dietburga entstammte dem deutschen Königshaus. Sein Vater bereitete eine kirchliche Karriere für ihn vor und schickte ihn in die Abtei St. Gallen, wo Ulrich von 900 bis 908 studierte. Nach einem Intermezzo als Kämmerer seines Onkels, des Augsburger Bischofs Adalbero, zog er sich 909 nach dessen Tod auf die elterlichen Güter zurück. Fürsprachen beim König bewirkten, dass ihm 14 Jahre später das durch den Tod des Bischofs Hiltin vakant gewordene Amt des Augsburger Bischofs anvertraut wurde.
    Im Alter von 33 Jahren war Ulrich zum Bischof von Augsburg ernannt worden. Während seiner gesamten Amtszeit hielt er treu zum Reich, mit König Otto I. war er gut befreundet. Im Jahr 926 ließ Ulrich die Stadt Augsburg mit einer starken Mauer umgeben, um sie gegen die Ungarn-Einfälle zu schützen. Als die Ungarn 955 Augsburg erneut angreifen, leitete Bischof Ulrich vom 7. bis 9. August persönlich die Verteidigung. Am Tag darauf, dem 10. August 955, entsandte Ulrich eine Gruppe von Kämpfern unter der Führung seines Bruders Diepald zur Schlacht auf dem Lechfeld zwischen Augsburg und Landsberg und verhalf Otto I. damit zu einem Sieg über die Ungarn. Als Dank dafür erhielt der Bischof vom König als erster Bischof Augsburgs das Münzrecht.
    Einige Jahre später gab Bischof Ulrich seine weltlichen Verpflichtungen auf und widmete sich nur noch seelsorgerischen Aufgaben.Er, selbst im Kloster erzogen, unterstützte das Mönchtum und verbesserte Zucht und Moral in den Klöstern. er gründete in Augsburg das spätere berühmte Kanonissenstift St. Stephan, ließ viele Kirche erbauen und bestehende großzügig ausstatten und förderte die Augsburger Domschule. Seine Milde und Wohltätigkeit führten dazu, dass das Volk Bischof Ulrich schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrte.
    Im Jahr 972 wollte Ulrich, inzwischen fast ein halbes Jahrhundert Bischof von Augsburg, auf seine Würde verzichten und sein Amt niederlegen. Er schlug seinen Neffen Adalbero als seinen Nachfolger vor. Die Synode von Ingelheim erhob gegen Ulrichs Entschluss jedoch Einspruch. Schon ein Jahr später, am 4. Juli 973, starb Ulrich, genau 50 Jahre nach seiner Ernennung zum Bischof.

    Hinweise

    Quelle
    Schauber-Schindler, Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf