Wigratzbad, Bayern

  • Im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee) im Ortsteil Wigratzbad gibt es eine katholische Gebetsstätte mit Exerzitienhaus. Nach einer Privatoffenbarung Antonie Rädlers in einer kleinen Kapelle („Gnadenkapelle“) entwickelte sich die Gebetsstätte nach und nach, bis hin zum Bau der Sühnekirche in moderner roter Stahlarchitektur.

    wigratzbad-1.jpgDie Gründerin unserer Gebetsstätte, Frl. Antonie Rädler (* 14. Dezember 1899, + 9. Dezember 1991), war die Tochter des Landwirts, Viehhändlers und Metzgermeisters Andreas Rädler und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Gsell. In den Jahren 1927 bis 1936 betreute sie die Metzgereifiliale ihres Vaters in Lindau.Ab 15. Oktober 1915 ist Antonie als Hauswirtschaftsschülerin im Institut der Franziskanerinnen von Bonlanden verzeichnet. Wahrscheinlich noch im selben Jahr, am Fest der Unbefleckten Empfängnis, wurde sie als Marienkind aufgenommen. Antonie entfaltete nicht nur ein persönliches intensives Gebetsleben, sondern auch ein erfolgreiches Laienapostolat. Während ihrer Zeit in Lindau weigerte sie sich, das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter gegen das Führerbild auszutauschen und mit dem deutschen Gruß zu grüßen. So versuchte man, sich ihrer in drei nächtlichen Anschlägen zu entledigen. Als Dank für die erfahrene Hilfe des Himmels zu ihrer Rettung, erbaute Antonie Rädler die erste Lourdesgrotte auf dem ihr von den Eltern überlassen Grund. Diese wurde am Rosenkranzsonntag, den 11. Oktober 1936 von Pfarrer Basch von Wohmbrechts eingeweiht. Dort vernahm in der Oktav des Hochfestes der Unbefleckten Empfängnis 1936 Antonie Rädler den Wunsch Mariens, in Wigratzbad als Unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg verehrt und angerufen zu werden.
    Die Grotte wurde rasch zu einem Ort des Gebetes für viele Gläubige; besonders an Sonntagen verbrachten die Betenden viele Stunden an diesem Platz, um Hilfe in persönlichen Nöten, für die Kirche und das Vaterland in der Zeit des Nationalsozialismus und dann des Krieges zu erbitten.
    Ab dem Sommer 1938 wurde die Gnadenkapelle erbaut, die am Fest Mariä Verkündigung 1940 benediziert werden konnte. Die Entstehung der Kapelle war von Schwierigkeiten begleitet: Antonie wurde wegen falscher Anschuldigungen verhaftet und über vier Monate in Lindau eingesperrt. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, konnte sich aber vor Haftantritt zunächst im Bregenzer Wald, dann im elterlichen Hause versteckt halten. Trotz mehrfacher Haussuchungen wurde sie nicht entdeckt. Nach dem II. Weltkrieg wurde in Abschnitten an die Gnadenkapelle ein Haus angebaut, das als Sanatorium, später als Kurheim diente.1963 gab Bischof Dr. Josef Stimpfle die Erlaubnis zur öffentlichen Feier der Hl. Messe in der Kapelle „Maria vom Sieg“.
    1960 wurde auf dem Hügel östlich der Gnadenkapelle ein großes Kreuz des Schnitzers Albertani aufgestellt. Es fand dann in der Anlage eines Freialtars Platz. Diese Anlage diente von 1967 zu Gottesdiensten im Freien, weil die Kapellen die Zahl der Beter nicht mehr fassen konnte. Auf Dauer war auch dies keine Lösung, so daß seit 1970 konkrete Kirchbaupläne entstanden, die schließlich zum Bau der heutigen Kirche führten.
    In den Jahren 1983 und 1987 wurde das neue Pilgerheim St. Josef erbaut und erweitert.

    Die Sühnekirche ist den heiligsten Herzen Jesu und Mariens geweiht.



    In Wigratzbad wird die Gottesmutter unter dem Attribut Unserer Lieben Frau vom Siege verehrt.


    Hinweise

    Quelle
    Wikipedia