Aberglaube - Aberwissen

Aberglaube definiert sich nicht selbst. Der Begriff bezeichnet Überzeugungen und Praktiken, die jenen widersprechen, die sich als allgemein gültige Lehre mit gesellschaftlicher Macht durchgesetzt haben. Seit Ausgang des Mittelalters unterschied die christliche Lehre zwischen Recht- und Falschgläubigen und prägte somit die Bezeichnung. Mit der Aufklärung des 17./18. Jahrhunderts übernahmen die Wissenschaften den Terminus für alle Anschauungen, die nicht mit rationalen Methoden begründbar waren. Doch bereits in der Antike, allen voran von Cicero, wurde der Aberglaube (Superstitio) heftig bekämpft.

Als Aberglaube wird oft bezeichnet, was zuvor gängiges Wissen im Umgang mit der Welt war. Einiges davon findet man in alten, einst anerkannten Lehrbüchern, doch der Großteil dieses Wissens wurde nicht niedergeschrieben, sondern mündlich tradiert.